700. Todestag: Wie Marco Polos China-Abenteuer heute gesehen wird

700. Todestag: Wie Marco Polos China-Abenteuer heute gesehen wird
Am 8. Jänner 1324 starb Marco Polo. Er machte die Europäer mit dem Reich der Mitte bekannt, war aber nur einer von vielen mittelalterlichen Reisenden.

Um ein Haar wäre Marco Polos China-Abenteuer schon im Pamir-Gebirge zu Ende gewesen. Tausende Kilometer Reise zwischen Europa und Zentralasien fordern ihren Tribut –  der junge Venezianer erkrankt schwer. Es dauert ein Jahr, ehe sein ausgemergelter Körper fit für die Weiterreise ist. Leichter wird es nicht: „Überall Berge, Sand und Täler, nichts Essbares“, notiert Marco. Auf alten Handelswegen, über die sich Buddhismus und Islam verbreitet haben, ziehen sie weiter. 

Als der  Palast des Kublai Khan nur noch 40 Tagesreisen entfernt ist, kommen ihnen Gesandte des Mongolenherrschers entgegen. Sie geleiten die Polos zur Sommerresidenz Shangdu, der Stadt der 108 Tempel.  Dort knien die Venezianer 1275 vor dem Enkel des großen Dschingis Khan.  „Ein Prachtbau aus Marmor und Stein“, notiert Marco Polo, „Säle und Zimmer sind vergoldet.“ 

Die Polos sind bei Weitem nicht die einzigen Kaufleute aus dem Westen, die damals bis nach China vordringen. „Die Seidenstraße und andere Routen werden zuvor bereits von einheimischen Händlern genutzt. Die aus dem islamischen Raum gehen nach China, die aus China kommen nach Zentralasien“, erzählt Johannes  Preiser-Kapeller. Der Historiker von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) wird sich demnächst in einer Vorlesung nicht nur mit Marco Polo, sondern auch mit all den anderen Reisenden des 13. Jahrhunderts beschäftigen.

Und die gab es durchaus.

Im Folgenden erfahren Sie

  • wer diese Reisenden waren,
  • was Marco Polo im Reich der Mitte gesehen und erlebt haben will,
  • und ob er tatsächlich dort war oder nur abgeschrieben hat.

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