Kleine Teilchen, große Wirkung: Staubpartikel und was sie bewirken

Kleine Teilchen, große Wirkung: Staubpartikel und was sie bewirken
Staub-Wolken, wie jene die gerade von der Sahara in die Karibik zieht, haben vielfältige, globale Auswirkungen.

US-Medien nennen sie bereits Godzilla: Die größte Staubwolke seit 50 Jahren, die gerade Unmengen Sahara-Staub in die Karibik bringt. Was die Frage aufwirft, wie weit Staubkörner reisen und was sie bewirken. „Partikel können über hunderte, manchmal sogar tausende Kilometer weit transportiert werden“, sagt Gerhard Wotawa von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). Je höher sie geschleudert werden, desto weiter schaffen sie es. „Im Observatorium am Sonnblick haben wir Asche-Partikel gemessen, die von Waldbränden aus Alaska stammen. Aerosole können also global transportiert werden.“

Im Falle der aktuellen Sahara-Wolke ging die Reise nach Westen: Während der Wintermonate bewegen sich die Partikel Richtung Amazonas. „Mit dem im Sommer vorherrschenden Ostwind zieht die Staubwolke dagegen in die Karibik“, weiß Wotawa. „Am Zielort werden die Partikel ausgeregnet.“

Sahara düngt Regenwald

In der Karibik stammt übrigens fast die gesamte obere Erdschicht aus Afrika. Sandstürme aus der Sahara düngen den Regenwald. Der Staubtransport über den Atlantik ist essenziell für die Ökosysteme in Übersee. Selbst auf Hawaii, einem der staubärmsten Orte der Welt, ist die Düngung der Wälder durch den Phosphor nachweisbar, der mit afrikanischem Staub dorthin gelangt.

Gespeist wird der natürliche Dünger von der mit neun Millionen Quadratkilometern größten Trockenwüste der Erde. Damit ist die Sahara auch die größte Staubquelle unseres Planeten. Jedes Jahr wehen von dort um die 500 Millionen Tonnen in verschiedene Erdteile, auch nach Österreich.

Schon Darwin forschte daran

Einer 2011 veröffentlichten Studie zufolge stammen mehr als 70 Prozent der weltweiten Staubemissionen aus Nordafrika.

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