Keine Angst vor Anglizismen

Keine Angst vor Anglizismen
Warum Lehnwörter für eine Sprache wichtig sind und wie sie die Kommunikation prägen, erzählt der Gründer des "Anglizismus des Jahres" Anatol Stefanowitsch dem KURIER.

Jeder kennt sie. Manchen sind sie ein Dorn im Auge, für andere sind sie nicht wegzudenken. Anglizismen. Was im allgemeinen Verständnis oft als Jugendsprache gewertet wird, ist in Wahrheit aber gar keine. Denn Anglizismen gab es immer schon – und sie sind auch sehr wichtig für unsere Sprache, betont der deutsche Sprachwissenschafter Anatol Stefanowitsch. Vor elf Jahren gründete er die Initiative "Anglizismus des Jahres", um auf den positiven Beitrag der englischen Wörter aufmerksam zu machen. Im Gespräch mit dem KURIER verrät er, hinter welchen Wörtern unerwartet ein Anglizismus steckt, warum Lehnwörter sprachlich wichtig sind.

KURIER: Welchen Anglizismus benutzen Sie denn am häufigsten?

Anatol Stefanowitsch: Da sind wir wahrscheinlich gleich beim Lockdown, den wir dieses Jahr zum Anglizismus des Jahres gewählt haben. Es gibt aber auch viele andere Wörter, die schon so integriert in unseren Sprachgebrauch sind, dass sie mir wahrscheinlich gar nicht mehr als Lehnwörter auffallen – wie Event oder Setting. Sogar das Wort Keks ist ein eingedeutschter Anglizismus – vom Wort Cake. Vielleicht rede ich auch öfter von Keksen als vom Lockdown, das weiß ich nicht genau. (lacht)

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