Warum „Jack the Ripper“ unsterblich ist
35 Jahre alt, 1,70 Meter groß. Ein steifer linker Arm und leichte Gehprobleme. Breitschultrig.
Der Mann, auf den diese Beschreibung passen soll, ist mit Sicherheit seit vielen Jahren tot. Die Faszination an ihm ist auch nach mittlerweile 135 Jahren höchst lebendig: Die Geschichte um den vermutlich berühmtesten Kriminalfall in der Neuzeit – „Jack the Ripper“ – bekommt neue Nahrung. Denn eine Britin will seine noch immer unbekannte Identität geklärt haben. Ein zunehmend aggressiver werdender Zigarrenmacher namens Hyam Hyams soll die Morde begangen haben. Körperliche Merkmale aus seiner Krankenakte passen zu Beschreibungen von Zeugen. Und: Er wurde nach dem letzten Ripper-Mord in einer psychiatrischen Klinik interniert.
Warum das im Jahr 2023 noch immer Berichte wert ist? Weil sich „Sex and Crime“ gut verkaufen würden, sagt Reinhard Kreissl, Soziologe und Leiter des Vienna Centre for Societal Security (Vicesse) mit Fokus auf Gewalt und Gesellschaft. „Ist beides vorhanden, verkauft es sich doppelt so gut.“
„Jack the Ripper“, der Aufschlitzer. Dieser Name des bis heute namenlos gebliebenen Serienmörders wurde zum Synonym für einen der grausamsten Serienmörder. Seine mindestens fünf Opfer, allesamt junge Prostituierte, tötete er zunehmend brutaler, verstümmelte sie und schnitt Organe wie Gebärmutter oder Nieren heraus. Doch dann riss die Mordserie ebenso plötzlich ab, wie sie begonnen hatte. Ein weiteres Versatzstück für den Mythos um den mysteriösen Mörder.
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