Sabine Prohaska ging es wie vielen Schulleitern: Die größte Herausforderung während des Lockdowns war die Kommunikation mit den Eltern. „Irgendwie haben wir das hinbekommen, doch es war mühsam“, berichtet die Direktorin der NMS für Musik und Informatik in der Wendstattgasse in Wien-Favoriten.
In dieser Geschichte erfahren Sie noch:
Wie die NMS Wendstattgasse das Problem angehen will und wie sie sich auf einen zweiten Lockdown vorbereitet
Welche Projekte die Bildungsinnovationsstiftung unterstützt
Für Prohaska war klar: „Das soll in Zukunft besser werden. Wir brauchen ein Konzept.“ Ein Glück, dass die Bildungsinnovationsstiftung da gerade das Förderprogramm „Schule lernt aus Krisenzeiten“ aufgelegt hat. 400.000 Euro sind in dem Topf, bis zu 2.000 Euro kann eine Schule erhalten.
Hilfe zur Selbsthilfe - so könnte man das Credo der Stiftung bezeichnen: Schulen sollen dabei unterstützt werden, die Qualität am Standort zu verbessern.
Eines der Programme ist das jetzt aufgelegte #Schule lernt aus Krisenzeiten. Standorte erhalten "Bildungsinnovationsschecks" für Projekte im Wert von bis zu 2.000 Euro. Die Antragsfrist endet mit 30. November 2020.
Diese Maßnahmen werden gefördert:
Reflexions-Workshops zur Analyse der Stärken und Herausforderungen im Umgang mit der Covid-19-Situation
Externe Schulentwicklungsberatung
Coachings für Schulleiter
Externe Unterstützung zum Aufsetzen von Kommunikations- und Lernplattformen (z.B. Moodle, Microsoft Teams, Schoolfox etc.)
Sonstige
Prohaska nutzte das Geld, um einen Workshop sowie Berater aus der nahen Pädagogischen Hochschule einzuladen. „Gemeinsam haben wir uns überlegt, wo die Probleme sind, und was die Lösung wäre.“
Das Ziel ist klar: „Wir wollen Eltern zukünftig alle über ein Programm erreichen – das Mitteilungsheft soll digital werden. Eine hundertprozentige Erreichbarkeit der Erziehungsberechtigten ist nämlich Grundpfeiler für den Erfolg des digitalen Lernens.“
Das Lernen am Computer zu Hause habe zwar nach einigen Anlaufschwierigkeiten gut funktioniert. Dennoch wollen Prohaska und ihr Lehrerteam auf eine mögliche zweite Schulschließung besser vorbereitet sein. „Mit den Schülern der 1. Klasse üben wir jetzt, wie man mit dem Laptop umgeht, denn es reicht ja nicht, ihnen nur ein Gerät zu geben. Es hat rund vier Stunden gebraucht, bis wir ihnen Grundsätzliches beigebracht haben – das fängt schon damit an, ihnen zu zeigen, wo man den Knopf drückt, damit der Laptop starten kann.“
Die NMS Wendstattgasse ist nicht die einzige, die sich bei der Bildungsinnovationsstiftung beworben hat. „Gut hundert Anträge wurden oder werden derzeit bearbeitet, bis Ende November können noch Projekte eingereicht werden“, sagt Vorstand Jakob Calice. Der Vorteil: „Die Standorte wissen selbst am besten, was sie brauchen. Wir unterstützen sie, indem wir Fördermittel schnell und niederschwellig zur Verfügung stellen.“
Ein Investment, das sich auszahlt: „Wir stellen einen enormen Entwicklungsschub in Sachen Digitalisierung fest. Weiterbildungen zu Lernplattformen oder zum Thema digitales Lernen sind gefragt.“
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