Impact Lech 2023: Mit Visionen der vagen Zukunft entgegen
"Künstliche Intelligenz wird vieles verändern", ist sich Markus Hengstschläger sicher. Gleichermaßen überzeugt ist der Genetiker davon, "dass wir nach Wegen suchen müssen, wie wir sie zum Wohl des Einzelnen und der Gesellschaft bestmöglich einsetzen können."
Auf die Suche begibt sich der Vorstand des Instituts für Medizinische Genetik an der MedUni Wien und stellvertretende Vorsitzender der österreichischen Bioethikkommission nicht allein: Zum zweiten Mal findet dieser Tage in Lech Zürs am Arlberg das Symposium "Impact Lech" statt.
Welche Auswirkung haben aktuellste Erkenntnisse und Entwicklungen für unser tägliches Leben, für unsere Arbeit und für unsere Gesellschaft? Darüber diskutieren dort heuer eine Vielzahl renommierter Expertinnen und Experten aus verschiedensten Bereichen der Wissenschaft und Wirtschaft darüber, was getan werden kann, um die Interaktion von Mensch und Maschine positiv und erfolgreich zu gestalten.
Facettenreicher Diskurs
Da die künstliche Intelligenz inzwischen sämtliche Lebensbereiche tangiert, wird der inhaltliche Bogen weit gespannt: von Online-Angeboten für psychologische Beratung und Anwendungen in der Medizin über digitalen Handel bis zur Mensch-Maschine-Schnittstelle in der Industrie. Ebenfalls erörtert werden philosophische, ethische, juristische und ökonomische Aspekte des dadurch ausgelösten Wandels des Privat- und Berufslebens.
Fakten gegen Kontrollverlust
In der Vernetzung all dieser Perspektiven sieht Hengstschläger, der das Veranstaltungsformat entwickelt hat, großes Potenzial: "Bei uns kommen Persönlichkeiten zusammen, sie das sonst nicht tun würden. Es eröffnen sich spannende Schnittstellen, man kommt ins Gespräch. Gemeinsam mit der Zuhörerschaft, die ebenfalls Teil dieses kommunizierenden Systems wird, können ganz neue Lösungen erdacht werden."
Gebraucht werden die allemal. Denn vieles scheint in Bezug auf eine von künstlicher Intelligenz geprägte Zukunft ungewiss. Umso omnipräsenter ist für den Einzelnen die Befürchtung, dass unberechenbare Maschinen künftig die Kontrolle übernehmen können.
Dieses bedrohliche Szenario zu sezieren – und bestenfalls dekonstruieren –, auch darum soll es Hengstschläger zufolge bei "Impact Lech 2023" gehen. "Um sich eine Meinung bilden zu können, muss man die Fakten kennen. Genau das wollen wir in Angriff nehmen." Diffuse Ängste gelte es stets ernstzunehmen, "man muss gleichzeitig aber auch ausloten, was real ist – und was nicht".
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