Historische Apokalypse: „Monatelang regnete es Asche“

Forscher vom Ludwig Boltzmann Institut haben gemeinsam mit der Firma 7reasons rekonstruiert, was vor 3.600 Jahren in Santorin passierte
Archäologen konnten den berühmten Vulkanausbruch von Santorin vor 3.600 Jahren in Ephesos nachweisen.

Eigentlich bezweckte Sabine Ladstätter etwas ganz anderes, als sie ihr Team mit Bohrern ins Hinterland von Ephesos schickte. Neun Kilometer östlich der antiken Metropole, in der österreichische Forscher seit nunmehr 125 Jahren graben, wollte die Grabungsleiterin herausfinden, wann erstmals Oliven kultiviert wurden und wann der Mensch begann, die Landschaft zu verändern.

Als die Wissenschafter aber mit ihrem knapp 16 Meter-Bohrkern aus dem See mit Namen Lake Belevi zurückkehrten und das Pollen-Profil ermittelt hatten, fanden sie etwas noch viel Spannenderes, wie Ladstätter dem KURIER exklusiv erzählt: „Wir sind auf eine Ascheschicht gestoßen. Die Analyse ergab: Sie wurde eindeutig vom berühmten Vulkanausbruch 1600 v. Chr in Santorin verursacht.“ Damit konnte der minoische Vulkanausbruch von Thera, wie Santorin damals hieß, erstmals in Ephesos nachgewiesen werden, schreiben die Forscher im Wissenschaftsmagazin Quaternary Science Reviews. Die Studie, gefördert vom Jubiläumsfonds der Österreichischen Nationalbank, haben die Österreicher gemeinsam mit Kollegen der Universität Köln durchgeführt.

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