Die Geschichte der Triage: Retten oder sterben lassen?

Die Geschichte der Triage: Retten oder sterben lassen?
Bisher nahezu unbekannt, ist die Triage jetzt in aller Munde. 1808 erwähnte ein französischer Militärarzt den Begriff zum ersten Mal – in seinem Tagebuch.

Als Napoleon Bonaparte über Europa kam, brachte er eine neue Taktik der Kriegsführung mit. Statt Söldnern, die wussten, wie man überlebt, wurde Fußvolk aus der armen Bevölkerung rekrutiert und aufs Schlachtfeld geschickt. Kanonenfutter, das massenhaft starb, weil die Ambulanzen, die am Rand des Schlachtfelds stationiert waren, 24 und mehr Stunden brauchten, ehe sie bei den Verwundeten waren.

„Dominique-Jean Larrey, begnadeter Militärchirurg und später auch Leibarzt von Napoleon, erfand daraufhin ,fliegende Ambulanzen’“, erzählt Daniela Angetter-Pfeiffer, Medizinhistorikerin mit Schwerpunkt Militärmedizin an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW). Dabei handelte es sich um Wundärzte in Pferdewagen mit chirurgischem Material, die Verwundete noch während des Gefechts einsammelten, schon in der Kampfzone Blutungen stillten und Notamputationen machten. So gelang es Larrey, die Sterblichkeit bei Amputationen auf 10 Prozent zu drücken, weshalb er heute als „Vater der Notärzte“ gilt.

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