Artensterben: Welche Tiere in die Rote Liste aufgenommen wurden
Einst war der Feldhamster in der Agrarlandschaft Ostösterreichs weit verbreitet. Heute zählt er Hierzulande zu den am meisten gefährdeten Tierarten. Auch jenseits unserer Grenzen steht es um den Nager schlecht. Der kleine Säuger gilt nun offiziell in seinem gesamten Verbreitungsgebiet vom Elsass bis nach Sibirien als vom Aussterben bedroht. Das geht aus der neuen Roten Liste der gefährdeten Tier- und Pflanzenarten hervor, die die Weltnaturschutzunion (IUCN) eben herausgebracht hat.
Fehleinschätzung
Der verheerende Schwund in West- und Mitteleuropa war zwar bekannt, und in der EU ist der Feldhamster streng geschützt. Aber Naturschützer hatten bisher angenommen, dass es noch jede Menge Feldhamster in Osteuropa und Russland gibt. Das war ein Trugschluss. "Wenn sich nichts ändert, wird der Feldhamster in den nächsten 30 Jahren aussterben", berichtete die IUCN in Gland bei Genf.
Lemuren stark gefährdet
Zudem sind neu jetzt 103 der 107 Lemuren-Arten vom Aussterben bedroht. 13 Arten wurden in höhere Kategorien eingestuft, darunter Madame Berthes Mausmaki (Microcebus berthae), die kleinste Affenart der Welt. Das Tier ist nur rund zehn Zentimeter lang. Bedroht sind Lemuren durch die Abholzung und Jagd in Madagaskar. In Afrika sind 53 Prozent der 103 Primatenarten stark gefährdet.
Glattwale ebenfalls bedroht
Ebenso ist jetzt auch der Glattwal Atlantischer Nordkaper (Eubalaena glacialis) vom Aussterben bedroht. 2018 habe es schätzungsweise nur noch 250 Exemplare gegeben. Höhere Ozeantemperaturen trieben viele Beutetiere Richtung Norden. Die Wale folgten und verhedderten sich dort öfter in Fischernetzen oder würden von Booten verletzt.
Kommentare