Als Afghanistan noch ein Sehnsuchtsort war

Die Buddhas von Bamiyan festgehalten 1885
Kriege und Konflikte überschatten seit Jahrzehnten unser Bild von Afghanistan. Dabei war das Land einmal ein Traumziel. Auch Österreicher zog es dort hin.

Sommer in den 1970ern: Ganze Familien klettern in ihre VW-Busse und brechen Richtung Osten auf. „Damals war Afghanistan für viele Westeuropäer ein Traumland. Vor dem kommunistischen Putsch war der Hindukusch besonders bei österreichischen Bergsteigern sehr beliebt“, erzählt Gabriele Rasuly. Die Afghanistan-Expertin und Kultur- sowie Sozialanthropologin der Uni Wien weiß auch, dass Busse auf dem ,Hippie trail’ von Amsterdam nach Indien verkehrten „und viele junge Leute in Afghanistan hängen blieben“. Es war die Zeit, in der in Bamiyan mit seinen imposanten Buddha-Statuen so etwas wie ein früher Tourismus entstand.

Heimische Forscher, hauptsächlich Ethnologen, haben im Laufe des 20. Jahrhunderts maßgeblich dazu beigetragen, dass Afghanistan kein Terra incognita mehr war, sagt Rasuly und erzählt. Zum Beispiel die Geschichte von Alfred Janata, der in Wien studierte und 1958 beschloss, nach Afghanistan zu gehen, um dort Sensen zu verkaufen.

 

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