Wie Schulbuchverlage das digitale Lernen verändern wollen

Wie Schulbuchverlage das digitale Lernen verändern wollen
Mit dem Austeilen von Laptops sei es nicht getan - auch der Stoff muss digital aufbereitet werden.

Corona hat den Schulen einen Digitalisierungsschub versetzt. Maximilian Schulyok, Geschäftsführer des Österreichischen Bundesverlags, sieht die Schulen zwar durch den 8-Punkte-Plan des Bildungsministeriums, der die Schulen mit Hardware ausstattet, gerüstet. "Allerdings fehlt bei der Digitalisierungsinitiative der entscheidende Punkt: die Bildungsinhalte."

Ein Umstand, den nicht nur Schulyok, sondern auch Vertretern anderer Bildungsmedienanbieter auffällt. Aus diesem Grund haben sie sich jetzt zusammengetan und die Allianz Bildungsmedien Österreich (ABÖ) gegründet. Lerninhalte didaktisch aufzubereiten, sei ein hoch professioneller und komplexer Vorgang, der viel Zeit und auch Geld kostest. Für die Verlage heißt das: Sie brauchen die Garantie, dass sie langfristig solche  Projekte auch planen und finanzieren können. Die Allianz hat deshalb ein Forderungspaket mit acht Punkten formuliert.

Das sind die Forderungen

  1. Wahlfreiheit bei Lehrmaterialien sicherstellen: Die gelebte Konkurrenz führt zu einer Vielfalt der Werke und eine entsprechend hohe Qualität der Bildungsmaterialien.

  2. Bekenntnis zur Digitalisierung unseres Bildungssystems: Die veränderten Lebensrealitäten müssen auch in der Schule berücksichtigt werden. Für einen sinnvollen Einsatz digitaler Bildungsmedien müssen die entsprechenden Rahmenbedingungen geschaffen werden.

  3. Sicherung und Erweiterung der Finanzierung der Bildungsmedien: Es braucht langfristige finanzielle Rahmenbedingungen für digitale und analoge Bildungsinhalte. Dies ist auch ein Beitrag der öffentlichen Hand zur Bildungsgerechtigkeit.

  4. Einbindung der Allianz Bildungsmedien Österreich in bildungspolitische Prozesse: Die Nutzung der vorhandenen Expertise unserer Mitglieder bei Lehrplanentwicklung oder Erstellung von Digitalisierungsschritten.

  5. Evaluierung der Approbation: Die Qualitätssicherung von Bildungsmedien ist ein wichtiger und notwendiger Vorgang. Eine Anpassung an die neuen Rahmenbedingungen der Digitalisierung ist Voraussetzung, um deren Vorteile bestmöglich zu nutzen. 

  6. Einhaltung des Urheberschutzes und des Datenschutzes: Urheber- und Datenschutz sind besonders in Zeiten der Digitalisierung zu beachten und ein Zuwiderhandeln sollte entsprechend sanktioniert werden. Insbesondere ist es erforderlich, Ungleichbehandlungen zwischen Bildungsmedienanbietern und globalen Plattformen wie z.B. Google zu beenden. Es braucht hier auch eine umfassende Aufklärungsarbeit beim Lehrpersonal.

 

Kommentare