Wie Kümmel die Gesundheit fördern kann

Von Asthma über Blähungen bis hin zu Rheuma: Die Einsatzgebiete von Kümmel in der Volksmedizin sind äußert vielfältig.
Das Gewürz ist Arzneipflanze des Jahres 2016. Wie es auf den Körper wirkt.

David Hegyi

Er ist ein Multitalent in der Küche und in der traditionellen Heilmedizin: Der Echte Kümmel (Carum carvi) ist zur Arzneipflanze des Jahres 2016 gewählt worden. Diese Auszeichnung vergibt der "Studienkreis Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde" der Universität Würzburg. "Kümmel ist ein sehr gutes Mittel gegen Reizdarmbeschwerden, wenn man es über magensaftresistente Kapseln nimmt", sagt der Medizinhistoriker Johannes Gottfried Mayer. Der KURIER hat die wichtigsten gesundheitlichen Wirkungen des Kümmel zusammengestellt.

Diese beginnen bereits beim Einsatz in der Küche: Als Gewürz macht er viele schwere Gerichte leichter verdaulich und wird in zahlreichen Speisen und Lebensmitteln eingesetzt - von Brot und Käse über Gulasch bis hin Kohlgerichten.

Wie Kümmel die Gesundheit fördern kann
Kümmel
In der traditionellen Haus- und Volksmedizin sind die Einsatzgebiete der Samen für Tees und spezielle Produkte daraus (z.B. Kümmelöl, Kümmelöl-Kapseln, Tinkturen) äußerst vielfältig: So wird Kümmel unter anderem gegen

- Verdauungsprobleme (etwa bei fettreichen Lebensmitteln),

- Appetitmangel,

- Menstruationsbeschwerden,

- Mundgeruch,

- Säuglings-Koliken,

- Rheuma und auch

- Asthma eingesetzt.

Gegen Verdauungsprobleme hat sich besonders eine Mischung aus Kümmel-, Koriander-, Fenchel– und Anis-Samen bewährt.

Kümmel ist eines der besten Mittel gegen Blähungen. Das liegt an den ätherischen Ölen wie Carvon, das in geringerer Konzentration auch in Dill-Öl und Mandarinenschalen enthalten ist. Die Öle regen die Verdauungsdrüsen an und lösen Krämpfe im Magen-Darm-Bereich.

Jahrtausende alte Geschichte

Wie Kümmel die Gesundheit fördern kann
Kümmel

Kümmel kannte man schon vor Jahrtausenden. Im Grab des ägyptischen Herrschern Tutanchamun wurden Samen der Pflanze gefunden, und auch in 5000 Jahre alten Pfahlbauten entdeckte man das Gewürz. Karl der Große soll die Pflanze auf seine Liste der Heilpflanzen gesetzt haben, die auf seinen Landgütern angebaut werden sollten. Schon damals wusste man die Wirkung des Kümmels gegen Verdauungsprobleme zu schätzen.

Lebensraum am Wegrand

Zuhause ist der Kümmel (Carum carvi), der auch als Wiesenkümmel bekannt ist, vor allem im Mittelmeergebiet, aber mittlerweile ist er in praktisch ganz Europa "eingebürgert". Er ist nicht besonders anspruchsvoll und häufig auf Wiesen und an Wegrändern zu sehen. Er hat allerdings eine Vorliebe für lehmige Böden.

Winzige Blüten

Der Doldenblütler wird bis zu 80 Zentimeter hoch. Die Blätter sind fein gefiedert – sie haben Ähnlichkeit mit denen des Fenchels und des Dills. Die Blüten , die zwischen Mai und Juli zu sehen sind, wachsen in doppelten Dolden. Die einzelne Blüte ist weiß oder leicht rosa und sehr klein. Bestäuber sind Käfer und Fliegen. Nach der Blüte, etwa ab August, entstehen die schmalen, halbmondförmigen Samen, die einen intensiven Duft verströmen, wenn man sie zerreibt.

Nicht mit Schierling verwechseln

Weil die Pflanze aber auch sehr giftigen Gewächsen wie dem Schierling sehr ähnlich sieht, sollte man sich immer sicher sein, dass man auch die richtige Pflanze vor sich hat. Die Duftprobe kann helfen: Kümmelsamen duften sehr aromatisch, die des Schierlings nicht. Auf Nummer Sicher geht man mit kultivierten Kümmelpflanzen aus dem Gartencenter bzw. Gärtnereien. Bester Standort ist in der Sonne.

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