Wie Fische das Zika-Virus bekämpfen könnten

Sambo-Fische fressen die Larven der Mücken
Erfolg in El Salvador: Sie fressen die Larven.

Einen Impfstoff gegen das Zika-Virus wird es wahrscheinlich frühestens 2017 geben, so die neuesten Prognosen von Wissenschaftern. Bis dahin bleibt nur die konsequente Mückenabwehr und Mückenbekämpfung. In El Salvador versucht man dies auch mit einer ziemlich ungewöhnlichen Maßnahme: Mit Fischen. De Sambo-Fische fressen die Larven und Eier der Moskitos, die das Zika-Virus, aber auch Dengue und Chikungunya übertragen.

Freiwillige verteilen die Fische in Dörfern, die Dorfbewohner setzen sie in Wasserbehältern und Wassertonnen aus - bevorzugte Brutgebiete der Insekten.

"Es ist leichter, die Brutplätze der Moskitos zu eliminieren als das Verlangen der Menschen, Mutter oder Vater zu werden, zu reduzieren", sagte Julio Morales, Direktor des Unicentro-Spitals in Soyapango in El Salvador zur Washington Post. "Das Vernichten der Larven ist das Entscheidende. Wenn die Menschen das nicht verstehen, werden wir das Virus nie stoppen."

Wie Fische das Zika-Virus bekämpfen könnten
Health promoter Marielos Sosa deposits fishes in a water tank at a local school for mosquito control project at San Diego village in La Libertad, El Salvador February 1, 2016. Sosa and a group of young volunteers developed a project which they say uses Sambo fish in water tanks and deposits to prevent the breeding of mosquitoes that transmit zika, dengue and chikungunya. Picture taken February 1, 2016. REUTERS/Jose Cabezas

Auch Lähmungskrankheit nimmt zu

Unterdessen rückt neben der Mikrozephalie - einem zu kleinen Kopf bei Neugeborenen - eine andere Krankheit immer mehr in den Vordergrund. Fünf der von Zika betroffenen Länder meldeten nach WHO-Angaben zugleich mehr Fälle der seltenen Lähmungskrankheit Guillain-Barré: Brasilien, Kolumbien, El Salvador, Suriname und Venezuela. Die Regierung von Kolumbien hatte am Freitag sogar von drei Todesfällen durch die Krankheit berichtet. Alle drei Menschen waren mit Zika infiziert. Schon der Zika-Ausbruch 2013/14 in Französisch-Polynesien ging den Angaben zufolge einher mit einem Anstieg des Guillain-Barré-Syndroms.

El Salvador ist eines von 33 Ländern, Laut Weltgesundheitsorganisation WHO könnten sich in den kommenden zwölf Monaten bis zu vier Millionen Menschen mit dem Virus anstecken. Wissenschaftler gehen davon aus, dass das Zika-Virus Fehlbildungen am Kopf von Neugeborenen auslösen kann, wenn die Mutter vor oder während der Schwangerschaft angesteckt wurde.

USA beschließen Maßnahmenpaket

Das Zika-Virus grassiert derzeit in 33 Ländern vor allem in Lateinamerika. Die USA wollen unterdessen 1,8 Milliarden US-Doller im Kampf gegen das Zika-Virus einsetzen. Das Geld soll dafür verwendet werden, Programme zur Kontrolle von Stechmückenplagen auszuweiten, die Forschung nach einem Impfstoff zu beschleunigen und betroffenen Ländern im Kampg gegen die Ausbreitung zu helfen.

In den USA sind Fälle von Zika-Virus bereits in 13 Staaten nachgewiesen. Von den rund 50 Fällen handelt es sich mit einer Ausnahme nur um importiere Fälle. Eine Person wurde durch sexuelle Übertragung angesteckt. Ein erster eingeschleppter Fall ist jetzt auch in China entdeckt worden. Auch in Europa gibt es bereits mehrere importierte Fälle - unter anderem auch bei einer schwangeren Spanierin.

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