WHO: Hoher Konsum von Energy-Drinks als Gesundheitsproblem

Symbolbild
Studienautoren sehen zahlreiche Gefahren vor allem für Kinder und Jugendliche.

Die Energy-Drink-Industrie boomt: Alleine zwischen 2008 und 2012 seien die weltweiten Umsätze um 60 Prozent gestiegen. Dieser steigende Konsum führt jetzt aber auch zu einer zunehmenden Besorgnis bezüglich negativer Folgen für die Gesundheit. "Die Datenmenge, die negative Auswirkungen des gleichzeitigen Konsums von Energy-Drinks und Alkohol aufzeigen, wächst", heißt es jetzt in einer Studie von führenden Wissenschaftern der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Aber auch ein hoher Konsum von Energy-Drinks ohne Kombination mit Alkohol wird kritisch gesehen.

Laut der Übersichtsarbeit, für die bestehendes Datenmaterial ausgewertet wurde, kann eine Koffein-Überdosis u.a. Herzrasen, Bluthochdruck, Übelkeit, Erbrechen, Krämpfe und in seltenen Fällen sogar Todesfälle auslösen.

Diabetes-Risiko

Bei Jugendlichen sei besonders das Risiko für arteriellen Bluthochdruck und Typ-2-Diabete erhöht. Ein hoher Koffein-Konsum reduziere das Ansprechen der Zellen auf Insulin, so die Studie. Der Blutzucker kann bei einer reduzierten Insulin-Sensitivität schlechter in die Zellen transportiert werden, höhere Blutzuckerspiegel sind die Folge.

Zwar könne auch Kaffee mit Energy-Drinks vergleichbare Koffeinmengen enthalten, aber Kaffee werde in der Regel heiß und dadurch auch langsamer konsumiert. Überdies würden neue Energy-Drink-Marken teilweise extrem hohe Koffeinmengen enthalten, deutlich höher als die Mainstream-Marken.

Es gebe bewiesene negative Auswirkungen von Koffeinkonsum unter Kindern und Jugendlichen, etwa auf das Gehirn und das Herz-Kreislaufsystem, die sogar zu körperlicher Abhängigkeit führen können.

Erhöhtes Suchtrisiko

Auch wenn Energy-Drinks nicht mit Alkohol gemischt werden, könnten sie ein Risikofaktor für Alkoholabhängigkeit sein, so die Studienautoren. Denn es gebe die Hypothese, dass spezielle Effekte von Koffein auf das Gehirn die Neigung zur Sucht erhöhen.

Und es bestehe auch ein erhöhtes Risiko für Übergewicht aufgrund des hohen Zuckergehalts der Getränke. Auch Zahnschäden können Energy-Drinks (Säure und Zucker) auslösen.

Wenig bekannt sei über Kombinationseffekte von Koffein mit anderen Inhaltsstoffen wie etwa Taurin. Hier seien weitere Studien notwendig, speziell um die Langzeiteffekte zu erforschen, so die Autoren.

Die Kombination von Alkohol und Energy-Drinks führe zu einem Zustand der "hellwachen Trunkenheit" - mit der Möglichkeit, trotz fortgeschrittener Alkoholisierung noch weiter zu trinken. Die subjektive Wahrnehmung der Folgen des Alkoholkonsums werde beeinträchtigt. Die Kombination führe auch zu häufigeren Tagen mit hohem Alkoholkonsum.

Gefahren beim Sport

Ein Risiko sehen die Studienautoren auch beim Sport. Sie berichten u.a. von einem 28-jährigen US-Amerikaner, der fünf Stunden vor einem Basketball-Match drei Dosen Energy-Drinks konsumiert hat. Nach 30 Minuten im Spieleinsatz verlor er das Bewusstsein, erlitt einen Herzstillstand und verstarb drei Tage später. Die Studienautoren betonen zwar, dass nie ein kausaler Zusammenhang zwischen dem Getränkekonsum und dem Todesfall hergestellt werden konnte, fordern aber weitere Untersuchungen auf diesem Gebiet.

Denn exzessiver Koffeinkonsum in Verbindung mit anstrengender körperlicher Aktivität könne sehr gefährlich werden. Laut einer Studie nützen 41 Prozent der Jugendlichen in Europa Energy Drinks aus Gründen der körperlichen Aktivität.

Energy Drinks im Test: Viel Zucker und Koffein

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