Fälle im Kongo: Das Ebola-Virus ist zurück

Eine Aufnahme aus dem Kongo von 2007: Immer wieder kleinere Epidemien.
Ein bestätigter Fall, drei Tote, neun Verdachtsfälle. Auch wenn dieser Ausbruch eingedämmt wird: WHO hält erneute Epidemie für unvermeidlich.

Im Kongo gibt es einen neuen Ebola-Fall. In der nordöstlichen Provinz Bas-Uele gebe es insgesamt neun Verdachtsfälle, bestätigte jetzt die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Drei Menschen seien an den Folgen eines hämorrhagischen Fiebers - also eines mit Blutungen einhergehendes Fiebers - gestorben. Bei einer getesteten Person sei das Ebola-Virus im Labor nachgewiesen worden, hieß es weiter in einer kurzen WHO-Stellungnahme.

Die WHO kooperiere mit den örtlichen Behörden, um qualifiziertes Personal und Schutzausrüstung in das Gebiet zu bringen, erklärte WHO-Landesdirektor Allarangar Yokouide.

Das Ebola-Virus gehört zu den gefährlichsten Krankheitserregern der Welt. Der Erreger kann hämorrhagisches Fieber auslösen. Nach WHO-Angaben sterben 25 bis 90 Prozent der Patienten. Im Kongo kommt es immer wieder zu kleineren Ebola-Epidemien. Bei der letzten Ebola-Epidemie im Kongo im Herbst 2014 erlagen der Krankheit der WHO zufolge 35 Menschen.

Der kongolesische Gesundheitsminister Oly Ilunga Kalenga forderte die Menschen auf, nicht in Panik zu verfallen. Die Behörden täten alles nötige, um die Epidemie im Bezirk Likati einzudämmen. „Das ist die achte Ebola-Epidemie im Kongo, sie wird die Bevölkerung nicht erschüttern“, erklärte er. Dem WHO-Landesdirektor zufolge werden die ersten Teams aus Epidemiologen, Biologen und weiteren Experten den schwer zugängigen Ort des Ausbruchs noch am Freitag oder Samstag erreichen.

Mehr als 11.000 Tote

Bei der bisher größten Ebola-Epidemie starben in den westafrikanischen Staaten Liberia, Guinea und Sierra Leone in den Jahren 2014 bis 2015 mehr als 11.000 Menschen, mehr als 28.000 infizierten sich. Das Virus, das zuerst am Ebola-Fluss im Kongo auftauchte, lässt sich im Blut, Urin und Rachensekret nachweisen. Bisher gibt es kein Heilmittel für Ebola. Ein Impfstoff wird derzeit noch getestet.

"Erneuter Ausbruch unvermeidlich"

Die internationale Gemeinschaft ist nach Ansicht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) dank erfolgreicher Impfstoffversuche besser für die nächste Ebola-Epidemie gerüstet. „Fast alle Experten sind sich einig, dass ein erneuter Ausbruch unvermeidlich ist“, erklärte WHO-Chefin Margaret Chan erst vor einigen Tagen.

Wegen der tödlichen Epidemie von 2014-2015 in Guinea, Liberia und Sierra Leone sei rasch ein Impfstoff entwickelt worden, auch wenn dieser „zu spät verfügbar war, um möglichst viele Leben zu retten“.

Die WHO hatte die Ergebnisse des Impfstoffversuchs in Guinea im Dezember veröffentlicht und von einem Erfolg gesprochen. Unter den mehreren Tausend geimpften Menschen wurde demnach kein neuer Ebola-Fall gemeldet. Wissenschafter wissen bisher nicht mit Sicherheit, wo sich das Ebola-Virus zwischen Epidemien in der Natur versteckt, bevor es wieder auf den Menschen überspringt. „Wenn das passiert, wird die Welt viel besser vorbereitet sein“, sagte Chan.

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