Weltnichtrauchertag: Fakten zum Rauchen

Weltnichtrauchertag: Fakten zum Rauchen
Was die größte Angst beim Aufhören ist, wo es die meisten (jugendlichen) Raucher gibt und was Rauchen mit dem Schmerzempfinden zu tun hat.

Die Zahlen sprechen für sich: Jede Stunde stirbt ein Österreicher an den Folgen seines Tabakkonsums. Jeder Dritte der rund 2,3 Millionen Raucher in Österreich – das sind rund 690.000 Menschen – gilt als hochgradig tabakabhängig und sollte sich Medizinern zufolge behandeln lassen. Seit dem öffentlichen Kampf des Journalisten Kurt Kuch gegen seinen Lungenkrebs und seinem Tod im Dezember ist nun auch in Österreich einiges in Bewegung gekommen. Ab 2018 soll das Rauchen in Gastronomiebetrieben doch noch verboten werden. Zeit, zum heutigen 28. Weltnichtrauchertag einen Blick auf die aktuellsten Studien und Fakten rund um das Thema zu werfen.

1. Zu den größten Hindernissen beim Rauchstopp gehört die Angst, dass die Entzugserscheinungen unerträglich sein könnten – diese Angst wird von einer aktuellen Studie entkräftet. "Je stärker die Nikotinabhängigkeit ist, umso stärker ist diese Angst", sagt Rudolf Schoberberger von der MedUni Wien. Befragt wurden 270 Teilnehmer einer dreiwöchigen stationären Rauchertherapie mit Gruppen- und Einzelbetreuung, sowie Ernährungsberatung. Vier von zehn waren ein Jahr danach noch immer rauchfrei und fühlen sich damit auch besser. Sie können besser schlafen, Atmung und Mobilität funktionieren besser.

2. The Makemakes, Gesundheitsministerin Oberhauser und Robert Palfrader stecken unter einer Decke – die Nicht(mehr)Raucher posieren als Vorbilder im Rahmen einer Kampagne des Rauchfrei-Telefons mit dem Hauptverband. Jeder Nicht(mehr)Raucher ist eingeladen, mitzumachen. Infos unter www.rauchfrei.at, Rat für Rauchstoppwillige gibt es unter der kostenfreien Nummer 0800 810 013.

3. "Info-Kampagnen helfen wenig", sagte jetzt allerdings Martin McKee, Präsident der Europäischen Gesellschaft für Öffentliche Gesundheit. Am wirksamsten seien Preis- und Steuerpolitik, strikte Verbote und Überwachung der Produzenten. Vor allem Österreich müsse beim Zurückdrängen des Rauchens aufholen. Zigaretten nur noch in standardisierten Packungen ohne Logo zu verkaufen, hätte sich in Australien etwa schon bewährt. Eine Preisreduktion sieht auch die MedUni Wien als effektive Maßnahme: "Stiege der Preis für Zigaretten um nur ein Prozent über die Inflationsrate, würde es weltweit zu einer Konsumreduktion von 0,5 Prozent kommen", sagt Michael Kunze vom Zentrum für Public Health.

4. Kunze fordert außerdem ein effektives Programm für eine Nikotinersatztherapie. In Schweden gebe es etwa den luftgetrockneten Oraltabak "Snus", bei dem das Nikotin über die Mundschleimhaut in die Blutbahn gelangt. Dadurch konnte die Lungenkrebsrate um 50 Prozent gesenkt werden. In der EU ist der gewerbliche Verkauf von "Snus" allerdings mit Ausnahme von Schweden verboten.

5. Die meisten Zigaretten werden übrigens in China produziert – mehr als zwei Billionen pro Jahr. Dort gibt es mit 300 Millionen auch die größte Zahl an Rauchern. Eine Packung gibt es schon für 45 Cent. Auch hier will man ab 1. Juni mit einem der weltweit strengsten Nichtrauchergesetze gegen Nikotinsucht vorgehen.

6. Österreichs Jugendliche liegen beim Tabakkonsum europaweit leider noch immer an der Spitze: Jeder Zweite zwischen 15 und 19 Jahren raucht, jeder vierte 15-Jährige mindestens einmal pro Woche.

7. Sowohl Raucher als auch Passivraucher haben Nachteile, wenn sie operiert werden müssen. Eine Studie an der Bezmialem Vakif Universität in Istanbul zeigt, dass sie bei Operationen mehr Anästhetika benötigen und danach auch mehr Schmerzmittel. Im Vergleich zu Nichtrauchern brauchten Passivraucher 18 Prozent mehr Schmerzmittel und Raucher sogar 38 Prozent mehr.

8. E-Shishas und E-Zigaretten drängen den Tabakkonsum von Jugendlichen zurück. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle deutsche Studie. Demnach haben neun von zehn Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren schon E-Zigaretten probiert. Die Zahl jener, die Tabakzigaretten rauchen, ist dafür von 27,5 Prozent im Jahr 2001 auf derzeit 9,7 Prozent gesunken. Aktuelle Zahlen aus Österreich gibt es leider nicht. Doch auch die elektrischen Alternativen sind nicht harmlos – die häufig unbekannten inhaltlichen Zusatzstoffe bergen große gesundheitliche Gefahren. "Selbst krebserregende Inhaltsstoffe wurden nachgewiesen", warnt die Drogenbeauftragte der deutschen Bundesregierung, Marlene Mortler und fordert ein Verbot von E-Zigaretten und E-Shishas für Jugendliche.

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