Weichmacher in Plastik wirken sich auf Intelligenz von Kindern aus

Die Hornhaut wird dicker – die Sehstärke kann zwischen 0,5 und 1,5 Dioptrien variieren. Diese Veränderung geht allerdings spätestens ein paar Wochen nach dem Ende der Schwangerschaft zurück.
Forscher warnen vor hohen Belastungen während Schwangerschaft.

Häufiger Kontakt mit Weichmachern während der Schwangerschaft wirkt sich einer US-Studie zufolge auf die Intelligenz von Kindern aus. Schulkinder in den USA, deren Mütter im Körper hohe Phthalat-Werte aufwiesen, hatten einen um durchschnittlich sechs Punkte niedrigeren Intelligenzquotienten (IQ) im Vergleich zu Kindern, deren Mütter nur gering Weichmachern belastet waren.

Die Studie wurde von Wissenschaftern der Mailman School of Public Health an der Columbia Universität in New York publiziert. Die Forscher um die Epidemiologin Pam Factor-Litvak rieten Schwangeren dringend, Weichmacher möglichst aus ihrem Leben zu verbannen.

"Schwangere sind USA-weit fast täglich Phthalaten ausgesetzt", warnten die Wissenschafter. Während es Beschränkungen für Weichmacher in Kinderspielzeugen gebe, fehlten gesetzliche Vorschriften für Höchstwerte während der Schwangerschaft. Dabei sei gerade diese Entwicklungsphase eine der wichtigsten für das menschliche Gehirn.

Vorkommen

Weichmacher finden sich häufig in PVC, Raumsprays, Verpackungen für Mikrowellen-Fertiggerichte sowie in vielen Plastik-Recyclingprodukten, aber auch in Körperpflegeprodukten und Textilien. Sie werden zudem mit dem seit Jahrzehnten beobachteten Rückgang der Spermienzahlen und damit der abnehmenden männlichen Fruchtbarkeit in Verbindung gebracht.

Deutlich niedrigere IQ-Werte

Die Studie ist die erste, die einen Zusammenhang zwischen pränatalen Phthalat-Belastungen und der IQ-Ausprägung bei Schulkindern im Alter von sieben Jahren belegt. Demnach wiesen die Kinder stärker belasteter Mütter, welche die höchsten Konzentrationen von DnBP (Di-n-butylphthalat) und DiBP (Diisobutylphthalat) im Körper hatten, um 6,6 beziehungsweise 7,6 Punkte niedrigere IQ-Werte auf, als Kinder aus der Vergleichsgruppe mit den geringsten Vorbelastungen.

Einbezogen in die Auswertung wurden dabei auch die IQ-Werte der Mütter, deren schulische Bildung sowie die Umweltbedingungen der Familienwohnorte. Epidemiologische Studien können allerdings keinen Nachweis für ursächliche Zusammenhänge erbringen.

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