Von Forschern geprüft: Yoga wirkt in vielen Lebensbereichen
Der Yoga-Boom der vergangenen Jahre erfasst immer mehr Bereiche: Kaum ein Wehwehchen oder eine Befindlichkeit, der man nicht mit der alten, fernöstlichen Bewegungslehre beikommen könnte. Die Heilsversprechen rufen zunehmend die moderne Wissenschaft auf den Plan. Immer mehr Studien beweisen tatsächlich, dass Yoga wirkt. Und das in allen Lebensphasen.
Schwanger werden
Bereits 45 Minuten Yoga pro Woche können die Chancen auf ein Baby erhöhen, wenn sich das Wunschkind nicht und nicht einstellen will. US-Forschern der Rush University und dem Fertility Center von Illinois fanden heraus, dass Yoga den Stresslevel und die Anspannung von Frauen, die schon länger schwanger werden wollen, senkte. Gegenüber einer Vergleichsgruppe, in der kein Yoga praktiziert wurde, waren es rund 20 Prozent.
Pränatale Depression
An der Brown University in Providence (USA) wurde die Wirkung von Yoga und Achtsamkeitsübungen auf Depressionen bei 34 betroffenen Schwangeren untersucht. Nach einem zehnwöchigen Programm zeigte sich, dass die Yoga-Übungen tatsächlich die Stärke der Stimmungsschwankungen reduziert hatten. Die Studienautoren resümierten: "Yoga kann für Schwangere mit milder Depression ein sicherer und effektiver Weg sein."
Rückenleiden
Etwa drei Viertel der Bevölkerung leiden zumindest ein Mal im Leben an Rückenschmerzen. Im Yoga werden unter anderem Körperstellungen praktiziert, die eine bewusstere Körperhaltung fördern oder bestimmte Muskelgruppen dehnen sollen. Eine systematische Übersichtsarbeit untersuchte insgesamt zehn Studien zur Wirksamkeit von Yoga bei chronischen Schmerzen im unteren Rückenbereich. Bei der Plattform medizin transparent von der Donau-Universität Krems fasst man die Ergebnisse so zusammen: Yoga scheine ähnlich gut zu wirken wie andere Bewegungsübungen oder ein herkömmliches Behandlungsprogramm. "Die Besserung war im Durchschnitt zwar nur bescheiden, hielt aber über längere Zeit an."
Herz und Cholesterin
Die regelmäßigen Übungen wirken auch auf das Herz-Kreislauf-System positiv. Wer regelmäßig Yoga praktiziert, senkt seinen Body-Mass-Index sowie Blutdruck und Cholesterin. Bei Patienten mit bereits bestehenden Herzerkrankungen waren die positiven Effekte zum Teil noch größer als mit der alleinigen Einnahme von Cholesterinsenkern (Statinen).
Arthritis
Sogar die schmerzhaften Arthritissymptome können laut einer im September veröffentlichten Untersuchung der Johns Hopkins-Universität mit den Bewegungsübungen reduziert werden. In der randomisierten Studie (75 Teilnehmer) verbesserten sich die körperliche Gesundheit und Beweglichkeit um 20 Prozent.
Krebs
Als begleitende Therapie bei Tumoren zeigte Yoga bereits in mehreren Studien positive Effekte. So lässt sich etwa der Spiegel des Stresshormons Cortisol signifikant damit senken.
Gehirnfunktionen
Drei Mal wöchentliches Yoga über acht Wochen verbessert die kognitiven Fähigkeiten von älteren Menschen, besagt eine Studie der University of Illinois. Unter 108 Probanden zwischen 55 und 79 Jahren zeigte sich die Yoga-Gruppe geistig flexibler und reagierte in Tests schneller.
Soziale Kompetenz
Eine Studie der Washington State University brachte unter inhaftierten Vätern ein erstaunliches Ergebnis. Bei regelmäßigem Yoga verbesserten sich die Erziehungsfähigkeiten und die Männer reagierten verantwortungsbewusster.
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