VKI-Test: Fette Überraschungen in angeblich gesundem Essen

Ein getesteter Salat mit Hummus kommt auf 35 Gramm Fett pro Portion. Zum Vergleich: Ein Hamburger hat 9 Gramm Fett.
Bei einem Test von Lebensmitteln, die als gesund gelten, wurden viele versteckte Fette gefunden.

Wer sich bewusst ernähren will, setzt eher auf das Mehrkornweckerl mit dem Namen „Herz-Snack“ statt auf die Salami-Semmel. Und nascht zwischendurch die „Yogurette“-Schokolade mit Magermilchjoghurt-Erdbeer-Creme. Doch gerade hinter diesen vermeintlich gesünderen Lebensmitteln stecken oft riesige Kalorienbomben, zeigt ein aktueller Test des Verbraucherschutzmagazins Konsument.

So enthält die Yogurette deutlich mehr Fett als eine herkömmliche Vollmilchschokolade. Und im Hamburger von McDonald’s steckt halb so viel Fett wie im sogenannten „Herz-Snack“. Folglich kritisiert Birgit Beck vom Verein für Konsumenteninformation die Tricks der Industrie: „Oft nehmen wir Fett zu uns, ohne es richtig zu merken. Allein das Weckerl enthält halb so viel Fett wie eine Frau an einem ganzen Tag aufnehmen sollte.“

Dazu kommt, dass die Marketing-Profis der Hersteller selbst bei den Kalorienangaben gerne schönrechnen: Die Portionsangaben werden so klein kalkuliert, dass selbst jene, die das Kleingedruckte lesen, mit niedrigen Kalorienzahlen getäuscht werden, kritisiert Beck.

VKI-Test: Fette Überraschungen in angeblich gesundem Essen

VKI Test
VKI-Test: Fette Überraschungen in angeblich gesundem Essen

VKI Test
VKI-Test: Fette Überraschungen in angeblich gesundem Essen

VKI Test
VKI-Test: Fette Überraschungen in angeblich gesundem Essen

VKI Test
VKI-Test: Fette Überraschungen in angeblich gesundem Essen

VKI Test
VKI-Test: Fette Überraschungen in angeblich gesundem Essen

VKI Test
VKI-Test: Fette Überraschungen in angeblich gesundem Essen

VKI Test
VKI-Test: Fette Überraschungen in angeblich gesundem Essen

VKI Test
VKI-Test: Fette Überraschungen in angeblich gesundem Essen

VKI Test
VKI-Test: Fette Überraschungen in angeblich gesundem Essen

VKI Test

Low-Fat überschätzt?

Doch Fett ist nicht gleich Fett. Eine Portion Humus enthält zwar nicht wenig Fett, doch es ist trotzdem gesünder als Chips mit niedrigem Fettgehalt. Ungesättigte Fettsäuren (z. B. Olivenöl, Nüsse, fette Fische) sind gut gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Gesättigte (etwa in Butter und Käse) gelten eher als schädlich.

In Schweden hat das Swedish Council on Health Technology Assessment (SBU) 16.000 Ernährungs-Studien ausgewertet und kam zu dem Schluss, dass Low-Carb-Diäten (mit wenigen Kohlenhydraten) zum Abnehmen besser geeignet sind als Low-Fat-Diäten. Das heißt: Wer auf seine Figur achten will, sollte eher auf Brot und Nudeln verzichten als Fett zu meiden.

Prof. Fredrik Nyström aus dem Komitee sagte sogar: „Unsere tief sitzende Angst vor Fett ist komplett unbegründet. Man wird von fettigem Essen nicht fett – genauso wenig wie man von grünem Gemüse grün wird.“ Wer hingegen Kartoffeln isst, könne genauso gut Schokoriegel naschen. Übergewichtigen wird eine mediterrane Diät empfohlen, um ihr Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu senken. Jugendliche, die unter Übergewicht leiden, sollen hingegen abnehmen, indem sie mehr Vollfett-Milchprodukte zu sich nehmen.

Beck sieht sowohl für die Low-Carb wie auch für die Low-Fat-Philosophie gute Argumente. Die Faustregel sei, nicht mehr als 30 Prozent des täglichen Energieverbrauchs mit Fett zu decken. Im Endeffekt müsse die Energiebilanz stimmen – man sollte so viele Kalorien verbrennen, wie man zu sich nimmt.

Kommentare