Trotz Schmerzen heimgeschickt

Trotz Schmerzen heimgeschickt
In der AKH-Ambulanz hat man ihre starken Beschwerden nicht ernst genommen, klagt eine Frau in der KURIER-Sprechstunde.

Solche Sachen dürfen einfach nicht passieren", stellt Wiens neue Patientenanwältin Sigrid Pilz klar. Am KURIER-Telefon hat ihr gerade eine Anruferin erzählt, was ihr im vergangenen März in der AKH-Notfallambulanz passiert ist: "In der Nacht hab ich schwere Schmerzen im Unterbauch bekommen und bin deshalb ins AKH. Dort musste ich erst einmal ewig lange warten. Dann hat mich der Arzt nicht einmal genau angeschaut, sondern mir nur Antibiotika gegeben. Ein paar Tage später musste ich mich dann einer Notoperation im Krankenhaus Göttlicher Heiland unterziehen", sagt die Frau.

Damit nicht genug: Ein Beschwerde-Mail an das AKH blieb ohne Antwort. "Ich hab mir eh nichts Großes erwartet. Aber zumindest ein Bedauern wäre angebracht gewesen. Ich fühle mich so richtig abgespeist" – "Ich schaue mir Ihren Fall an", versichert Pilz. In den nächsten Tagen will sie persönlich mit AKH-Direktor Reinhard Krepler sprechen.

Ratlose Patienten

Vielfältig sind die Beschwerden und Anliegen der zahlreichen Anrufer, die am Donnerstagvormittag mit der Patientenanwältin sprechen wollen. Über unerträglich lange Wartezeiten in der Zahnklinik des Sanatoriums Hera zum Beispiel oder über einen Orthopäden, der sich laut Türschild immer noch als Oberarzt ausgibt, obwohl er seit Jahren kein Spital mehr von innen gesehen haben soll.

"Vor Kurzem erhielt ich im Krankenhaus Hietzing nach einem Herzinfarkt vier Stents", erzählt eine weitere Patientin. "Doch niemand hat mir erklärt, wie ich mich nach dem Eingriff verhalten soll. Ich komme ja eh auf Reha, hat man mir gesagt. Doch die begann ja erst drei Wochen später."

"Zur Aufklärung gehört auch dazu, was Patienten nach einer Operation tun sollen", sagt Pilz dazu. Auch das Hietzinger Spital kann sich auf eine Nachfrage ihrerseits in den nächsten Tagen einstellen.

"Deprimierend"

Ein anderer Anrufer geht mit der Patientenanwaltschaft selbst hart ins Gericht: "Sie hat keine Möglichkeit, ernsthaft etwas durchzusetzen. Es ist deprimierend, dass sich jahrelang nichts verbessert", ärgert sich der Mann, bei dem eine Prostata-Operation "total schiefgegangen" ist. Pilz verspricht, sich den Akt des Patienten noch einmal anzusehen.

Trotz Schmerzen heimgeschickt

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