Tipps für schöne Sonnen-Stunden

Tipps für schöne Sonnen-Stunden
40 Milliliter Sonnencreme braucht der Mensch an einem schönen Tag. Wie Sie den Sommer gesund genießen können.

Sonnenanbeter dürfen sich freuen: Pünktlich zum Wochenende wird es in ganz Österreich schön und heiß. Das gute Wetter macht Lust auf Aktivitäten im Freien. Kein Problem – vorausgesetzt man schützt sich richtig. Die wichtigsten Experten-Tipps.

Wie schütze ich mich am besten vor der Sonne?

"Die Sonnenstrahlung ist zur Mittagszeit zwischen 11 und 15 Uhr am intensivsten", sagt Univ.Prof. Hubert Pehamberger, Dermatologe am Wiener AKH. Deshalb ist es ratsam, zu dieser Zeit die Sonne zu meiden. "Auf jeden Fall sollte man sich im Sommer den ganzen Tag vor UVA- und UVB-Strahlen schützen – indem man eine Sonnencreme verwendet oder sich durch entsprechende Kleidung schützt."

Kann man auch im Schatten oder bei bewölktem Himmel einen Sonnenbrand bekommen?

"In der prallen Sonne bekomme ich schneller einen Sonnenbrand als unter einem Baum", meint Pehamberger. "Weil Sonnenstrahlen reflektiert werden, treffen sie auch auf die Haut, wenn ich mich ihnen nicht direkt aussetze. Deshalb sollte sich jeder Mensch selbst dann eincremen, wenn er im Schatten sitzt." Fürchten müsse sich niemand: "Ich will keine Neurose (= krankhafte Angst) vor der Sonne erzeugen." Sie hätte auch positive Seiten.

Muss ich mich auch unter dem T-Shirt eincremen?

"Leichte Baumwollkleidung entspricht einem Lichtschutzfaktor (LSF) 10, dichteres Gewand hat einen LSF von 40", weiß Dermatologe Univ.-Prof. Andreas Steiner vom Krankenhaus Hietzing. "Ein Sonnenschirm hat nur Faktor 5. "

Wie viel Creme muss ich verwenden? Wie häufig muss ich auftragen?

"Ein mal pro Tag eincremen reicht, wenn ich ausreichend Lotion auftrage. Ein erwachsener Mann muss 40 Milliliter verwenden, damit sie im angegebenen Faktor auch wirkt. Das ist weitaus mehr, als die meisten verwenden", sagt Steiner. "Trage ich nur die Hälfte auf, halbiert sich der Schutz nicht, sondern ist noch geringer." Wichtig: "Mindestens eine halbe Stunde vor dem Sonnenbad eincremen."

Wie sollten sich Sonnen­allergiker verhalten?

"UVA-Strahlen sind der Auslöser für Sonnenallergie", sagt Steiner. Doch nicht alle Sonnenschutzmittel mit UVA-Filter sind geeignet. "Nur bei Produkten mit UVA-Siegel ist gewährleistet, dass der Schutz mit dem der UVB-Filter korreliert", heißt es bei der Apothekerkammer. Und: "Allergiker sollten auf Sonnenschutzmittel verzichten, die Emulgatoren enthalten. Sie sollten auch bedenken, dass manche Medikamente wie zum Beispiel Antibiotika die Haut sonnenempfindlicher machen." Vorsorglich Carotin einzunehmen, bringt nichts: "Das wurde durch Studie eindeutig widerlegt", sagt Steiner.

Was passiert bei einem Hitzekollaps oder einem Sonnenstich?

Univ.-Prof. Herfried Pessenhofer von der Uni Graz erklärt: "Sitze ich in der Sonne, erhöht sich die Temperatur des Körpers. Die Haut wird stärker durchblutet, worauf der Blutdruck sinkt und die Herzfrequenz steigt. Sorge ich nicht für Abkühlung, kommt es zum Hitzekollaps. Flüssigkeitszufuhr erhöht das Blutvolumen und der Blutdruck erhöht sich."

Beim Sonnenstich erhitzt sich die Gehirnflüssigkeit und dehnt sich aus. Weil der Platz im Kopf fehlt, steigt der Hirndruck. Im schlimmsten Fall kann das tödlich enden. Deshalb: Sofort raus aus der Sonne und sanft abkühlen."

Sind Sonnenbrillen nur ein modisches Accessoire?

UV-Strahlen schädigen auch die Augen. Augenärztin Helga Azem: "Sie können eine akute Reizung der Hornhaut und der Bindehaut hervorrufen, was sehr schmerzhaft ist. Auf lange Sicht verursachen UV-Strahlen den grauen Star." Die Ärztin rät deshalb, Sonnenbrillen mit UV-Schutz zu kaufen. "Am besten im Fachgeschäft."

Wie schützen Eltern ihre Sprösslinge vor der Sonne?

"Babys und Kinder bis sechs Jahre haben eine besonders empfindliche Haut, weil diese noch kaum Melanin gebildet hat ", sagt Kinderarzt Peter Voitl. Bei Kindern sei Sonnenschutz besonders wichtig, weil "sich die Haut jeden Sonnenbrand merkt." Wer keine chemischen Mittel verwenden will, sollte zu mineralischen Cremes greifen. "Vorsicht ist bei parfümierten Produkten geboten. Kleine Kinder schlecken die gerne ab." Andersfarbige Cremes: "Mit ihnen macht das fade Eincremen mehr Spaß", sagt Voitl. "Achten Sie auch auf Schwachstellen. Haut bei den Sandalen, Nacken, Kniekehlen werden oft vergessen."

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