Tiercoach: Wenn das Hüftgelenk Probleme macht

Tiercoach: Wenn das Hüftgelenk Probleme macht
Passen Knochenkopf und Pfanne nicht zusammen, verursacht das Schmerzen bis Lahmheit.

Der tollpatschige Welpe wackelt auf großen Pfoten daher, er will nicht weit laufen, setzt sich immer wieder hin und jault gelegentlich beim Spielen auf. Der ältere Hund zeigt einen instabilen Gang, mitunter knacksen seine Gelenke, er hat offensichtlich Schmerzen: Wenn der Kopf des Oberschenkelknochens nicht gut mit der Hüftgelenkspfanne zusammenpasst, kommt es zu Abnützungen und Beschwerden.

Hüftdysplasie tritt bei Hunden relativ häufig auf. Früher waren vor allem spezielle Rassen wie z.B. Schäferhunde betroffen, das hat sich mittlerweile geändert“, sagt Zoodoc Katharina Reitl. Der KURIER-Tiercoach erklärt, wodurch die Fehlentwicklung entsteht und wie den Patienten geholfen werden kann.

Genetische Komponente

Hüftdysplasie hat verschiedene Ursachen. Es ist daher nicht so einfach, die Krankheit zu besiegen“, sagt Reitl. Die erbliche Komponente konnte durch strenge Zuchtauflagen deutlich zurück gedrängt werden. Bei vielen Rassen ist ein Röntgen vor dem Decken verpflichtend. Trotzdem schlagen die Gene manchmal durch. Auch Fehler in der Ernährung und übermäßige Belastung können den Knochen irreparabel schädigen.

Arthrosen

Hat der Hüftkopf keinen Halt in der Pfanne, reibt sich der Knorpel ab. Der Körper versucht das Problem zu beheben: „Er bildet einen Faserknorpel oder Knochen zu oder Arthrosen“, erklärt die Tierärztin aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn. Doch die körpereigenen Maßnahmen verschlimmern meist nur das Leid. Die Patienten haben auf lange Sicht heftige Schmerzen, auch Lahmheit kann eine Folge sein.

Aufwendige Untersuchungen

„Je früher in den Prozess eingegriffen wird, desto besser“, sagt der Zoodoc. Bei Verdacht auf Hüftdysplasie bringt ein bildgebendes Verfahren Aufschluss. Da die Beine bei der Untersuchung sehr gestreckt werden müssen, erfolgt das Röntgen unter Narkose.

Behandlung

Die Behandlungsmöglichkeiten reichen dann vom Aufbau der Oberschenkelmuskulatur durch Physiotherapie über Schmerzmanagement bis zu chirurgischen Eingriffen. „Da gibt es etwa minimalinvasive Operations-Methoden beim Welpen, die das Wachstum beeinflussen und die Abnützung deutlich verlangsamen. Oder OP-Methoden, die einfache Veränderungen herbeiführen“, erklärt der KURIER-Tiercoach: „Nicht zuletzt können auch Hunde ein künstliches Hüftgelenk bekommen.“

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