Tiercoach: Was Hund und Halter in der Schule lernen

In der Hundeschule stehen Erziehung und Sport auf dem Stundenplan.
Welpen üben sozialen Umgang, später geht es um Gehorsam. Halter verstehen ihr Tier mit professioneller Unterstützung besser.

Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nur noch schwer. Die Erkenntnis gilt auch bei Hunden. Sie sollten daher schon im Welpenalter zur Schule – erst Recht, wenn ihr Besitzer in Sachen Haustierhaltung unerfahren ist.

Beide profitieren

„In der Hundeschule profitieren beide: Der Mensch lernt seinen Vierbeiner zu führen, der Hund u.a. den Grundgehorsam“, sagt Katharina Reitl. Der KURIER-Tiercoach erklärt die Ziele der Erziehung, und worauf es bei der Wahl des Ausbildungsplatzes ankommt.

Sozialkontakte

Nicht jedes Hundebaby hat Kontakt mit Artgenossen. Doch gerade in den ersten Lebensmonaten wird ein wichtiger Grundstein für einen gesellig-freundlichen Umgang gelegt. „Bei Welpen geht es in erster Linie um Sozialerziehung. Im sicheren Rahmen, auf dem eingezäunten Platz kann der Trainer rechtzeitig eingreifen“, sagt Reitl.

Kommandos

Später stehen die Umgangsformen für ein harmonisches Miteinander von Mensch und Tier im Vordergrund. Der Hund muss die entsprechenden Kommandos wie Fuß, Platz, Sitz beherrschen – auch bei Ablenkung. Der Halter wiederum versteht angeleitet am Besten, wie sein Hund tickt; an der Leine und im Freilauf mit Feedback vom Trainer. Konflikte im Alltag lassen sich so vermeiden. „Man sieht, wo der Hund unsicher ist, und wo Gefahren liegen. Das hilft bei der Prävention“, sagt die Tierärztin aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn.

Theorie und Praxis

Theorie und Praxis stehen auch auf dem Stundenplan, wenn der Hundeführschein abgelegt werden will oder muss. Für so genannte Listenhunde ist in Wien der Nachweis verpflichtend. Manche Gemeinde schafft Ausbildungs-Anreize und verzichtet bei bestandener Abschlussprüfung für ein Jahr auf die Hundesteuer. „Jeder Halter sollte die geltenden Gesetze, die Rechte und Pflichten kennen, da geht es auch um Tierschutz“, sagt Reitl.

Wie ein Sportverein

Ist das Pflichtprogramm absolviert, folgt die Kür. „Die Hundeschule ist wie ein Sportverein“, sagt der Zoodoc. Mensch und Tier können hier gemeinsam einem Hobby nachgehen – von Agility über Fährtenarbeit bis Treibball. Freizeitaktivitäten, die zu zweit Spaß machen, stärken die Beziehung.

Schnuppertag

„Adressen von Hundeschulen in Wohnnähe findet man im Internet, über Züchter, Verbände oder Mundpropaganda“, zählt der KURIER-Tiercoach auf: „Wichtig ist ein Schnuppertag. Nur so sieht man, ob sich Hund und Halter am Platz wohlfühlen.“

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