Tiercoach: So werden Haustiere auf die Operation vorbereitet

Hunde sollen vor der Operation Gassi gehen, aber nicht herumtollen.
Hunde und Katzen dürfen zwölf Stunden vor dem Eingriff nichts mehr fressen, Kaninchen schon.

Die Katze krankt an einem Tumor, der Hund leidet an einem Kreuzbandriss, das Kaninchen hat Probleme mit den Zähnen. Das Meerschweinchen soll kastriert, beim Sittich ein Geschwür entfernt werden. Den Patienten kann mit einer Operation geholfen werden. „Haustierhalter können ihren Liebling und den Tierarzt dabei unterstützen, dass der chirurgische Eingriff möglichst glatt abläuft“, sagt KURIER-Tiercoach Katharina Reitl und gibt Tipps.

Nüchtern

„Für die meisten Operationen in Narkose müssen Hunde und Katzen nüchtern sein“, sagt der Zoodoc aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn. Zwölf Stunden vor dem Arztbesuch kann der Napf das letzte Mal gefüllt werden, dann müssen selbst Futterreste weg. Einen halben Tag ist jede feste Nahrung verboten; Leckerlis inklusive. Freigänger-Katzen müssen daheim bleiben. Das Blut soll sich während des Eingriffs nicht im Verdauungstrakt sammeln, sondern die Organe optimal versorgen. Ein leerer Magen verhindert zudem, dass es beim Einleiten der Narkose zum Erbrechen kommt bzw. Erbrochenes durch Fehlschlucken in die Atemwege gerät. Nur Wasser soll jederzeit angeboten werden, damit das Blut nicht eindickt und der Kreislauf nicht unnötig belastet wird.

Für Vögel und Kleintiere gelten andere Regeln: Sie dürfen auch noch kurz vor der Operation fressen. Denn das Federvieh mit schnellem Stoffwechsel kann nicht so lange fasten, der Darm vom Kaninchen muss stets Nachschub bekommen.

Entleert

„Ein stundenlanger Auslauf im Gatsch muss am Tag der OP nicht sein“, sagt der Zoodoc. Gerade Hunde sollen aber noch kurz vor dem Termin Gassi gehen. Die Blase dehnt sich durch die Infusion zusätzlich aus – ein Stress für den wohlerzogenen Hund, der nicht in den OP-Raum pinkeln will; eine Belastung für den Kreislauf; schließlich ein Missgeschick, das den Operateur ablenkt. Wünschenswert ist ebenso ein leerer Darm, ein stark kotgefüllter Abschnitt kann ev. die Sicht zum Wesentlichen verdecken. Bei Katzen und Kleintieren lässt sich die Verdauung freilich noch weniger beeinflussen als beim Hund.

Verwöhnen

„Haustierhalter können eine Decke mit dem vertrauten Geruch oder Spielzeug von daheim mitbringen“, sagt der KURIER-Tiercoach. Das steigert das Wohlbefinden der Patienten. Kaninchen und Degu freuen sich nach der Aufwachphase über ihr Lieblingsfutter. Belohnung muss sein.

Probleme mit der Katze, Sorgen um den Hund, Fragen zu Sittich, Schildkröte & Co? Schreiben Sie an: tiercoach@kurier.at

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