So wirkt die Pille auf die Lebensqualität von Frauen

Symbolbild Antibabypille
Bestimmte Antibabypillen haben negative Auswirkungen auf die Lebensqualität, zeigt eine Studie aus Schweden.

Weltweit setzen 100 Millionen Frauen auf oralen Empfängnisschutz. Dennoch ist überraschend wenig über die Wirkung der Pille auf den weiblichen Körper bekannt. Aus diesem Grund haben sich nun Wissenschaftler rund um Univ.-Prof. Angelica Lindén Hirschberg vom Karolinska Institutet in Schweden dieses Themas angenommen. Im Rahmen einer Studie bekamen 340 gesunde Frauen im Alter zwischen 18 und 35 Jahren über drei Monate hinweg Placebos, also Pillen ohne Inhalt oder aber orale Empfängnisverhütungsmittel, die Levonorgestrel und Ethinylestradiol enthielten. Das ist die häufigste Wirkstoffkombination, wie sie etwa in Schweden und vielen anderen Ländern verabreicht wird.

Signifikant schlechte Lebensqualität

So wirkt die Pille auf die Lebensqualität von Frauen
Faktum 3 Durch die Pilleneinnahme erhöht sich das Brustkrebsrisiko geringfügig, normalisiert sich aber wieder innerhalb von fünf bis neun Jahren nach Beendigung der Pilleneinnahme, heißt es in der Broschüre "Aus Liebe zum Leben: Krebsvorsorge und Früherkennung für Frauen" der Österreichischen Krebshilfe.
Weder die Studienleiter noch die Studienteilnehmer wussten, wer welche Pille erhalten hatte. Das Ergebnis: Jene Frauen, die orale Kontrazeptiva einnahmen, berichteten von einer signifikant schlechteren Lebensqualität als jene, die Placebos schluckten. Mit „Lebensqualität“ waren etwa Stimmung, Selbstkontrolle sowie der Energielevel gemeint. Von depressiven Verstimmungen wurde hingegen kaum berichtet. "Die Verringerung der Lebensqualität könnte ein Grund dafür sein, warum die Pille häufig unregelmäßig eingenommen oder weniger akzeptiert wird. Dieser möglichen Beeinträchtigung sollte daher mehr Beachtung geschenkt werden, wenn Ärzte ein Verhütungsmittel empfehlen oder verschreiben“, sagt Niklas Zethraeus, Mitautor der Studie.

Die Kombination aus Etinylestradiol und Levonorgestrel, wie sie in der Studie verwendet wurde, wird in vielen Ländern empfohlen, auch um das Thromboserisiko möglichst gering zu halten. Die Ergebniss der Studie können daher nicht generell auf alle erhältlichen oralen Kontrazeptiva umgelegt werden, jedes Präparat hätte ein eigenes Risikoprofil und andere Nebenwirkungen. Die Studie wurde im Journal Fertility and Sterility veröffentlicht.

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