Stress in Schwangerschaft fördert Heißhungerattacken in Pubertät

Stress in Schwangerschaft fördert Heißhungerattacken in Pubertät
Das Geschlecht des Kindes dürfte dabei entscheidend sein. Die epigenetische Veränderung kann aber verhindert werden.

In der Schwangerschaft werden bereits viele Weichen für das spätere Verhalten des Nachwuchs gestellt - offenbar auch, was das Essverhalten betrifft. Steht etwa die Mutter während der Schwangerschaft unter Stress, kann das im Gehirn des Fötus für epigenetische Veränderungen sorgen, die sich während der Pubertät in Heißhungerattacken äußern. Das konnten nun Forscher des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie mit Mäusen nachweisen.

Das Team aktivierte in der späten Schwangerschaft künstlich die zentrale Stressantwort der Mäuse und testeten, ob die Nachkommen eine Essstörung entwickelten. Das Phänomen trat vor allem bei weiblichen Mäusen auf: Sie entwickelten eher Fressattacken als ihre männlichen Altersgenossen.

In einem nächsten Schritt untersuchten die Forscher, wie der Stress genau die Heißhungerattacken verursachte. Die Wurzel dafür fanden sie im Gehirn der Mäuse-Nachkommen. Im Hypthalamus (einer Region, in der Emotionen und Belohnungssignale ausgelöst werden) der betroffenen Tiere fanden sich viele epigenetisch veränderte Moleküle - eine Folge der veränderten Programmierung während der Schwangerschaft.

Eine positive Nachricht haben die Münchener Forscher aber auch: Die Programmierung muss nicht immer zu einer Essstörung führen. Das tritt nur ein, wenn bestimmte Auslöser während der Pubertät auftreten. Bei den heranwachsenden Mäusen konnte nämlich der Ausbruch von Heißhungerattacken durch eine ausgewogene Ernährung vollständig unterbunden werden.

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