Sekundenschlaf durch Atempausen

Sekundenschlaf durch Atempausen
Schlafapnoe: Rund 400.000 Menschen leiden an der Krankheit, aber nur wenige sind in Therapie.

Ich bin früher einige Male eingenickt beim Autofahren“, erzählt Joe Hoza. „Zum Glück ist bei mir nie etwas passiert. Aber es gibt in unserer Gruppe auch Mitglieder, die schon in den Graben gefahren sind.“

Joe Hoza leitet die Selbsthilfegruppe Schlafapnoe. Rund 300.000 bis 400.000 Österreicher sind davon betroffen – aber nur rund 30.000 sind in Therapie. Am Sonntag, 18.11., organisiert die Selbsthilfegruppe einen großen Info-Tag zu diesen potenziell lebensgefährlichen Atempausen im Schlaf. Auslöser ist eine Behinderung der Atemwege durch eine erschlaffte Muskulatur. Die Atemstillstände führen zu verringerter Sauerstoffversorgung und zu wiederholten Aufweckreaktionen (als automatische Alarmreaktion des Körpers). Menschen mit Schlafapnoe sind deshalb deutlich häufiger von Sekundenschlaf betroffen: „Nicht diagnostizierte Schlafapnoe ist ein großes Risiko im Straßenverkehr.“ Laut einer Studie sind Schlafapnoiker sieben Mal häufiger in Verkehrsunfälle involviert.

Gesundheitsgefahr

Doch das ist nicht die einzige Gefahr: Die permanente Unterversorgung mit Sauerstoff erhöht das Risiko für Bluthochdruck und Schlaganfall.
Bei Hoza wurde die Krankheit vor mehr als zwei Jahren diagnostiziert. Seither nimmt er beim Schlafen eine Sauerstoffmaske – durch den Druck werden die Atemwege freigehalten.

Menschen mit einem Halsumfang von mehr als 44 Zentimetern haben ein deutlich häufigeres Risiko zu erkranken. „Es gibt aber auch schlanke Menschen mit Schlafapnoe.“ Seit Hoza die Sauerstoffmaske verwendet, sind die Atemaussetzer – und damit auch die Tagesmüdigkeit – Geschichte: „Ich kann jetzt wieder ohne erhöhtes Risiko eines Unfalls mit dem Auto fahren.“

INFO: Vortragsnachmittag zum Thema Schlafapnoe und Sekundenschlaf am Sonntag, 18.11., 15 bis 19 Uhr, Veranstaltungszentrum Catamaran, 1020 Wien, Johann-Böhm-Platz 1 (U-Bahn U2, Station Donaumarina (neues ÖGB-Haus). Mehrere Mediziner sprechen über Ursachen und Therapien.

www.schlafapnoe-shg.at, Tel: 0664 / 15 08 627

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