Schönheitsmittel aus der Wachau

Schönheitsmittel aus der Wachau
Als Gegenentwurf zu Botox haben zwei Niederösterreicher ein Mittel entwickelt, das laut ihnen „ein bisserl mehr“ enthält.

Neue Geschäftsideen haben ihn schon immer interessiert. Dass der 49-jährige Norbert Karl aus dem niederösterreichischen Krems an der Donau aber jetzt mit einem Partner in die Schönheitsbranche eingestiegen ist, hat einen ganz persönlichen Grund: „Ich habe nicht verstanden, dass sich selbst in meinem Bekanntenkreis Frauen Botox spritzen lassen. Dabei kann dieses Gift schlimme Folgen für die Gesundheit haben“, erzählt der gebürtige Zwettler.
Das Thema ließ ihm keine Ruhe. Er unterhielt sich darüber mit Wolfgang Stelzhammer. Den Salzburger Drogisten und Biochemiker, den er während einer Ausbildung zum Pharmamanager an der Donau-Universität in Krems kennengelernt hatte, interessierte das Thema ebenfalls. Von der Dominanz der Großkonzerne in der Schönheitsmittel-Industrie ließen sich die beiden nicht einschüchtern.

„Wir haben uns auf Anhieb verstanden. 2006 haben wir mit der Entwicklung begonnen, er übernahm die Laborarbeit, ich das Marketing“, erzählt Karl, der seit einigen Jahren von Krems gute Geschäft macht – unter anderem mit dem Recycling von Druckerpatronen.

Überzeugt

Von der Wirkung ihres Hautstraffungsmittels sind beide restlos überzeugt: „Wir haben Gutachten, die die Wirksamkeit bestätigen“, strahlt Karl. Wie sich das Mittel von anderen auf dem Markt unterscheidet? „Das ist natürlich geheim, aber wir haben mit der Beigabe der besten Wirkstoffe nicht gespart“, sagt er. Außerdem zähle, was man weglässt. So sei eine höhere Verträglichkeit gegeben.

Export

Der Verkauf sei bisher im Österreich gut angelaufen. „Wir verkaufen aber nur über Ärzte und Apotheken“, sagt Stelzhammer. Das Duo beginnt inzwischen, die Märkte weiterer Länder zu erobern. Der nächste Schritt wird bei der Vermarktung nach Polen führen. Aber auch der arabische Raum wird angepeilt.

Doch die Schönheit der Frauen ist nicht das Einzige, was den Geschäftsmann Karl interessiert. Seit fünf Jahren stellt er in einem kleinen Weingarten nahe Krems seinen eigenen Grünen Veltliner „Nori“ her. „Außer dem Pressen mache ich alles selber, von der Weingartenarbeit bis zur Vinifizierung.“ Dass Karl es im dritten Jahr als „Jungwinzer“ auf die Weinkarte eines Kremser Haubenrestaurants geschafft hat, macht ihn stolz. „Dort stand mein Wein neben denen von Hirtzberger, Jurtschitsch und Co.“, sagt er strahlend.

Inhaltsstoffe: „Nur, was unbedingt drinnen sein muss“

Molekularbiologe Wolfgang Stelzhammer erklärt – zumindest zum Teil – das Geheimnis seiner Creme: „Wir arbeiten mit dem hauteigenen Stoff Hyalon, den wir in hoher Dosierung einsetzen. Er besteht aus großen und kleinen Molekülen. Die großen bleiben an der Hautoberfläche und sorgen für einen Soforteffekt. Die kleinen dringen tiefer ein. Sie sorgen erst nach längerer Zeit für Feuchtigkeitsaufnahme und straffere Haut.“
Außerdem hätten sie in der Zusammensetzung der Creme auf alles verzichtet, was nicht unbedingt sein muss. Beispielsweise Verdickungsmittel. „Das macht bei uns die hohe Dosierung des Wirkstoffes“, sagt Stelzhammer. Und ergänzt: „Je weniger Stoffe enthalten sind, desto geringer ist die Gefahr, dass jemand empfindlich reagiert.“

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