Rekordzahlen: Immer mehr Todesfälle durch das West-Nil-Fieber
Das West-Nil-Fieber führt in mehreren südlichen Ländern zu einer steigenden Zahl an Todesfällen: Freitag bestätigte das Gesundheitsministerium in Israel, dass zwei Menschen an der von Stechmücken übertragenen Erkrankung gestorben sind. Die Betroffenen seien 85 und 75 Jahre alt gewesen und hätten beide eine medizinische Vorgeschichte gehabt. 68 Menschen seien zudem erkrankt, die meisten davon ältere Personen. Nach Medienberichten sind insgesamt 14 Betroffene in ernstem Zustand.
Wie die Times of Israel schrieb, liegt die Zahl der bisher gemeldeten Erkrankten damit doppelt so hoch wie im vergangenen Jahr. Es wurden Mücken mit dem Virus in mehreren Küstengebieten gefunden. August bis Oktober sei die Spitzenzeit für West-Nil-Fieber in Israel.
In Griechenland sind in diesem Jahr bereits elf Menschen am West-Nil-Fieber gestorben. Mindestens 96 weitere Menschen erkrankten, die meisten auf der Halbinsel Peloponnes und in den ländlichen Regionen im Osten Athens. Das hatte die zuständige Behörde des Gesundheitsministeriums, Keelpno, am Donnerstag mitgeteilt. Die Zahl der Infizierten könnte aber noch höher liegen: Die meisten Erkrankten wiesen nämlich keine oder harmlose Symptome wie Kopf- und Gliederschmerzen auf, erklärten Ärzte im Staatsrundfunk. Einwohnern wurde geraten, Verdampfer oder Salben gegen Insekten zu benutzen.
In Serbien hat das West-Nil-Fieber seit Mitte Juli bereits 15 Todesopfer gefordert. Bis zum 21. August wurden insgesamt 159 Erkrankungen registriert, die Hälfte von ihnen in Belgrad.
Auch Italien ist heuer stark betroffen, besonders die Regionen Emilia-Romagna, Venetien, Lombardei und Piemont. Auch in Italien gab es bereits Todesfälle.
Laut Europäischer Seuchenschutzbehörde sind auch aus Rumänien, Ungarn, Frankreich und dem Kosovo neue Fälle gemeldet worden. Insgesamt In Österreich wurden im heurigen Jahr sieben neue Fälle nachgewiesen, sechs davon in Österreich erworbene, aber kein Todesfall. Mehr über die Situation in Österreich lesen Sie hier.
Die häufigsten Symptome
Typische Symptome der Viruserkrankung sind Muskelschmerzen, geschwollene Lymphknoten und Fieber. Etwa ein Drittel der Erkrankten bekommt einen Hautausschlag an Brust, Rücken und Armen. Erste Krankheitszeichen zeigen sich zwischen zwei und 14 Tagen nach dem Insektenstich. Einen Impfstoff gibt es derzeit nur für Pferde. "Das Vermeiden von Moskitostichen ist das einfachste Mittel zur Prophylaxe von Infektionen", heißt es bei der AGES (Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit): "Das Tragen von langärmeliger, heller Kleidung, das Verwenden von Repellenzien (Anti-Mücken-Mittel, Anm.) und der Verzicht auf den Aufenthalt in mückenreichen Regionen ist zu empfehlen."
Wer in einem Gebiet mit West-Nil-Virus-Infektionen war, darf nicht Blutspenden. Außerdem werden alle Blutspenden auf den Erreger kontrolliert.
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