Die gefährlichste Sex-Stellung

Ebenso wichtig wie die körperliche Gesundheit sind die geistige und seelische. Man sollte sogenannte "Energie- und Zeiträuber" ausblenden und sich mit Menschen und Dingen umgeben, die einem gut tun. Und als Männerärztin empfehle ich regelmäßige sexuelle Aktivität, dem Sprichwort folgend: "Brain, muscle, penis - use it or lose it!"
Ein Penisbruch kommt selten allein - meist ist eine Frau dabei. Möglicherweise spielt sie dabei sogar die Hauptrolle.

Allseits beliebt, aber leider nicht ganz ohne Risiken und Nebenwirkungen – das ist die Sex-Stellung „Frau auf Mann“, einfach formuliert: „Sie oben“, auch als „Reiterstellung“ bekannt. Wie das?

Es sind natürlich wieder einmal Wissenschaftler - diesmal aus Brasilien - , die das in einem medizinischen Journal namens „Advances in Urology“behaupten. Dafür wurden über einen Zeitraum von 13 Jahren männliche Patienten unter die Lupe genommen, die als medizinische Notfälle mit Verdacht auf „Penis-Bruch“ in der Notaufnahme landeten. Dabei zeigte sich, dass die Reiterstellung am häufigsten mit Penisbruch in Zusammenhang steht. Die Vermutung dahinter: Es sei für die Frau (sie bringt ja ihr gesamtes Körpergewicht ins Spiel) kaum möglich, die Bewegungen zu unterbrechen, wenn der erigierte Penis „falsch eindringe“, sich also in der Hitze des Gefechts verdrehe, etc. Die Hälfte der evaulierten Penisbruch-Fälle gingen auf die Reiterstellung zurück. Speziell, wenn die Frau "verkehrt" rum sitze, also dem Mann den Rücken kehrt.

Penisbruch - wie bitte?

Womit sich dem Laien vielleicht die Frage stellt: Was ist Penisbruch? Und warum kann ein Penis überhaupt brechen? Nun, das männliche Genital hat natürlich keinen Knochen und ist auch keiner. Aber er hat etwas sehr Wesentliches: einen Schwellkörper. Der ist es auch, der „reißt“. Dies geschieht, wenn der Sex extrem heftig und quasi unkontrolliert ist – und dabei der Penis aus der Vagina rutscht, sich verbiegt und… naja. Den Rest kann man sich leider vorstellen. Meist hört man bei dem Unfall ein knackendes Geräusch, es schmerzt und es kommt auch zu einer Schwellung (in dem Fall: unangenehm). Wer sich vielleicht erinnern kann: Dieter Bohlen passierte das Missgeschick einmal, in den Medien wurde er so zitiert: „Mein kleiner Dieter wurde blau und sah aus wie ein toter Aal.“ Mit „blau“ meinte er natürlich den Bluterguss, der durch die Ruptur entstand. Das ist jetzt auch schon lange her und zeigt: Alles wird wieder gut. Zum Trost: Penisbrüche sind sehr selten, daher sollte man sich die Reiterstellung nicht verderben lassen. Falls doch etwas passieren sollte: Ab zum Arzt damit.

(Quelle: Reis LO, Carapatti M, Marmiroli R, et al. Mechanisms Predisposing Penile Fracture and Long-Term Outcomes on Erectile and Voiding Functions. Advances in Urology. 2014)

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