Periodenfeste Slips bis Super-Nudeln: Beste Erfindungen 2015

Jedes Jahr kürt das Time-Magazin nicht nur die einflussreichsten Menschen des Jahres, sondern auch die besten Erfindungen aus unterschiedlichen Lebensbereichen. Der KURIER stellt acht Entwicklungen aus dem Bereich Gesundheit vor.

Periodenfeste Unterwäsche

Seit Jahrzehnten verwenden Frauen während ihrer Periode Tampons und Slipeinlagen. Warum kann nicht Unterwäsche dieselbe Funktion haben? Das fragten sich die Entwickler der „Thinx“. Diese Slips bestehen aus vier Schichten eines feuchtigkeitstransportierenden und antimikrobiellen Stoffes. Sie sind waschbar und wiederverwendbar - und bieten Schutz vor peinlichen Flecken. Zusätzliche Einlagen seien nur noch bei Frauen notwendig, die eine besonders starke Menstruation haben. Ein Paar kostet umgerechnet rund 22 Euro und ist beiShethinx.com erhältlich.

Gluten-Detektor

Wer Gluten nicht verträgt, für den ist der Besuch eines Restaurants oder das Einkaufen im Supermarkt oft ein Spießrutenlauf. Nicht immer kann man sich auf Angaben verlassen oder möchte sich vergewissern, ob diese tatsächlich stimmen. Ein amerikanisches Start-up-Unternehmen entwickelte einen Sensor, der innerhalb von zwei Minuten erkennt, ob ein Lebensmittel Gluten enthält. Dazu wird eine kleine Probe der Speise in das Gerät gefüllt – ist Gluten enthalten, erscheint ein trauriges Smiley. Ist sie glutenfrei wird ein fröhliches Smiley sichtbar. Das Gerät mit dem Namen "Nima" kostet umgerechnet rund 180 Euro.Mehr dazu finden Sie hier...

Bionische Ohren

Egal, wo wir uns heute bewegen, richtig still ist es fast nie. Was aber, wenn man den Lärm einfach abschalten oder leiser drehen könnte? Die New Yorker FirmaDoppler Labsverspricht ein System, das genau das ermöglicht. Die Ohrstöppsel funktionieren ähnlich wie Hörgeräte – nur genau umgekehrt. Statt, dass sie Umgebungsgeräusche verstärken, werden diese herausgefiltert. Die Kopfhörer sind mit einer Smartphone-App synchronisiert, über die der Nutzer Geräusche ausblenden kann. Steht man also am U-Bahngleis und möchte sich unterhalten, kann man einfach das Geräusch der einfahrenden Ubahn ausblenden. Auch das schreiende Baby im Flugzeug kann ganz einfach ausgeblendet werden. Die ersten Modelle der „Here Active Listening Earbuds“ werden im Dezember ausgeliefert (Eine Warteliste sowie mehr Details finden Siehier...) und kosten umgerechnet rund 230 Euro.

Super-Nudeln aus Kichererbsen

Nudeln sind Dickmacher, man soll nicht zu viel davon essen und überhaupt sind sie ungesund. Nicht alle dieser Vorurteile über Nudeln stimmen tatsächlich (Mehr dazu hier...). Dennoch: Ein amerikanisches Unternehmen brachte heuer Nudeln auf den Markt, die aus Kichererbsen hergestellt werden. In der Entwicklungszeit von zehn Monaten wurden zahlreiche Rezepte getestet – die Kichererbsen-Pasta kommt Weizennudeln geschmacklich am nächsten, enthält aber gleichzeitig doppelt so viele Proteine und vier Mal so viele Ballaststoffe. Kohlenhydrate sind deutlich weniger enthalten und sie sind außerdem glutenfrei. Die Nudeln der FirmaBanzasind in den USA bereits erhältlich (knapp vier Euro für 225 Gramm). Die Entwickler arbeiten an einem ähnlichen Produkt für Pizza und Zerealien.

Baby-Wächter der nächsten Generation

Eltern von Kleinkindern haben oft nur eine Sorge: Geht es dem Baby gut? Ein neuartiges Baby-Überwachungsgerät soll diese Sorge beruhigen. Es wird an den Fuß des Kindes geschnallt und schickt dann Daten zu Herzschlag, Körpertemperatur, Aufenthaltsort und ähnlichen Informationen über eine mobile App an Eltern, wenn es Grund zur Sorge gibt. Allerdings ist es auch möglich diese Daten abzurufen, wenn sie sich im Normbereich bewegen. Die Erfindung mit dem Namen „Sproutling Baby Monitor“ kann etwa auch vorhersagen, ob das Kind demnächst aufwachen wird. Das Gerät kann via Sproutling.com bereits vorbestellt werden und kostet umgerechnet rund 280 Euro.

Smartes Stethoskop

Das Stethoskop wurde bereits Anfang des 19. Jahrhunderts entwickelt und bis heute nur wenig adaptiert. Mit demEko Corewird das klassische Diagnosegerät jetzt „smart“ gemacht. Dazu wird ein Adapter angebracht, der den Herzschlag in eine Datencloud überträgt. Anschließend können die Herzgeräusche über ein weiteres Programm analysiert sowie mit früheren Aufnahmen verglichen werden. Das kann Ärzten helfen, Hinweise auf Krankheiten oder Beschwerden zu erkennen, die für das menschliche Ohr nicht hörbar sind. Noch wird das Stethoskop an der University of California Tests unterzogen, es ist derzeit nicht erhältlich.

Headset für reale Welten

Mithilfe eines Headsets oder einer Brille in virtuelle Welten abzutauchen, ist nicht mehr neu. DieHoloLensvon Microsoft setzt allerdings an einem anderen Punkt an. Sie erzeugt keine virtuellen Welten, sondern verbessert die reale. Dazu werden Hologramme und Daten über die bestehende Umgebung gelegt. Das kann z.B. im Gesundheitsbereich angewandt werden, wenn Chirurgen etwa die Lage bestimmter Organe direkt am menschlichen Körper angezeigt bekommen. Erste Modelle sollen Anfang 2016 erhältlich sein.

Hochgeschwindigkeitslabor für DNA

DNA zu kopieren, um diese mit anderen Strängen zu vergleichen, dauert derzeit bis zu einem ganzen Tag. Die FirmaFluidigm entwickelte mit „Juno“ ein Gerät, das Millionen von DNA-Kopien in nur drei Stunden erzeugen kann. Dadurch ist es beispielsweise einfacher zu überprüfen, ob Knochenmarkspender füreinander geeignet sind oder Heilmittel für Genkrankheiten zu finden. Das Geheimnis des Geräts sind Mikrochips. Diese können Proben verstärken, die 1000 Mal kleiner als ein Wassertropfen sind. Das Gerät wird derzeit in Labors erforscht, könnte aber schon bald in Spitälern und klinischen Labors eingesetzt werden. Juno kostet umgerechnet rund 111.000 Euro.