Älteste Fossilien in Kanada entdeckt

Röhren- und fadenförmigen Strukturen in uralten Ablagerungen von unterseeischen, hydrothermalen Quellen.
Fund könnte Theorie über Leben auf erdähnlichen Planeten verändern

Wissenschafter haben die bisher ältesten Mikrofossilien der Erde entdeckt. Diese werteten sie als „direkten Beweis“ für Leben auf unserem Planeten vor bereits rund vier Milliarden Jahren. Die Mikrofossilien seien rund 300 Millionen Jahre älter als die bisher ältesten bekannten Fossilien, schrieb Dominic Papineau vom University College London am Mittwoch im Fachblatt „Nature“.

Die Entdeckung könnte auch die Theorien über mögliches Leben auf anderen Planeten verändern, wie die Autoren der Studie schrieben. Dass bereits relativ bald nach der Entstehung der Erde vor 4,57 Milliarden Jahren Leben entstanden sei, lege nahe, dass es auch auf Planeten mit Wasservorkommen außerhalb unseres Sonnensystems bereits in einem so frühen Stadium Lebewesen gegeben haben könnte. Das Alter der Funde datierten Papineau und seine Kollegen auf zwischen 3,77 und 4,29 Milliarden Jahre.

Co-Autor Matthew Dodd vom Londoner Zentrum für Nanotechnologie hob hervor, dass der Mars zur selben Zeit flüssiges Wasser auf seiner Oberfläche gehabt habe wie die Erde. Es sei also denkbar, auch für den Mars Beweise für Leben vor vier Milliarden Jahren zu finden. Vielleicht sei die Erde aber auch „einfach ein besonderer Fall“, fügte Dodd hinzu. Er und seine Kollegen hatten die winzigen Fossilien, die nur halb so breit wie ein menschliches Haar und bis zu einem halben Millimeter lang sind, in blumenförmigen Quartzstrukturen gefunden. Diese fanden sich wiederum im Nuvvuagittuq-Grünsteingürtel in der kanadischen Provinz Quebec. Bisher galten Mikrofossilien als die ältesten der Welt, die in Westaustralien entdeckt und auf 3,46 Milliarden Jahre datiert worden waren.

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