Neun von zehn Krebsfälle durch äußere Einflüsse?

Eine Krebszelle, die von Abwehrzellen attackiert wird
Neue Diskussion über Auslöser von Krebserkrankungen.

Äußere Faktoren - vom Lebensstil wie z.B. Rauchen oder Übergewicht über Umweltfaktoren (wie z.B. Strahlung, Umweltchemikalien) aber auch Virusinfektinsollen - für die Entstehung von 70 bis 90 Prozent aller Krebserkrankungen verantwortlich sein: Das behaupten zumindest die Autoren einer neuen US-Studie (Stony Brook University, New York), die jetzt im renommierten Wissenschaftsmagazin Nature erschienen ist. Spontane fehlerhafte Zellteilungen, die ohne jede äußere Ursache zur Entstehung von Krebszellen führen, seien hingegen nur für zehn Prozent aller Krebsfälle die Ursache. Äußere Ursachen hätten demnach einen viel größeren Einfluss als bisher angenommen. Und: Die Häufigkeit von Krebs sei viel zu groß, um sie nur mit spontanen Zellteilungen zu erklären.

Heftige Diskussion

Doch diese Ergebnisse sind umstritten: Denn erst vor kurzem wurde eine Studie veröffentlicht, wonach zwei Drittel aller Krebsfälle durch Zufall zu erklären sind. Die Forscher sprechen von der "Bad-Luck-Hypothese".

Der britische Statistiker Kevin McConay versuchte in einem BBC-Interview einen Mittelweg: "Die neue Studie zeigt ziemlich überzeugend, dass externe Faktoren eine große Rolle bei vielen Krebserkrankungen spielen. Aber der Zufall ist trotzdem immer mit dabei."

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