In der Neue Mittelschule fehlen AHS-Professoren
In der alten Hauptschule gab es die Leistungsgruppen. Die gibt es in der Neuen Mittelschule nicht mehr. Stattdessen sollen jetzt sechs Stunden pro Woche AHS- bzw. BHS-Lehrer zusätzlich in Deutsch, Mathe und Englisch in den Klassen stehen, um dafür zu sorgen, dass die Schüler sich dem Leistungsniveau der höheren Schulen anpassen – das nennt sich Teamteaching, weil immer zwei Lehrer in der Klasse stehen.
So die Theorie. In der Praxis halten AHS- und BHS-Lehrer aber gerade einmal ein Viertel der Zusatzstunden im Teamteaching. Das missfällt dem Bildungsministerium, das nun finanziellen Druck auf die Länder ausübt, damit diese die Vorgaben einhalten.
Zu wenig Professoren
Offensichtlich finden sich zu wenige AHS-Lehrer, die an einer Neuen Mittelschule unterrichten wollen. Warum das so ist, dafür gibt es – je nach Sichtweise – verschiedene Erklärungen. Eine Begründung lautet, dass besonders am Land die Distanz von einem Gymnasium, an dem ein Lehrer angestellt ist, zur nächsten NMS oft unzumutbar groß sei. Zudem gebe es in manchen Bundesländern Lehrermangel. Andere sehen die Ursache darin, dass AHS-Professoren keine besondere Motivation haben, an eine Neue Mittelschule zu gehen.
Das Ministerium hatte aus diesem Grund Kompromisslösungen zugelassen. Doch jetzt wurde den Ländern mitgeteilt, dass sie für die Differenz aufkommen müssen, sollten weiterhin deutlich weniger AHS-Lehrer in den NMS unterrichten. Landesschulpräsidenten wie Fritz Enzenhofer (OÖ) protestieren dagegen heftig.
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