Natürliche Geburt nach Endometriose-Operation möglich

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Entgegen der allgemeinen Meinung können Betroffene nicht nur schwanger werden, sondern auch spontan gebären.

Trotz früher Operation wegen schwerer Endometriose können Frauen schwanger werden und das Kind auch spontan auf die Welt bringen. Das konnte die Frauenklinik am Inselspital Bern nachweisen. Endometriose betrifft jede zehnte Frau im gebärfähigen Alter. Vor allem während der Regelblutung verursacht die gutartige chronische Erkrankung teils starke Bauchschmerzen. Sie kann eine Rolle bei unerfülltem Kinderwunsch spielen. Grund dafür: Bei Endometriose wächst Gewebe, das der Gebärmutterschleimhaut ähnlich ist, außerhalb der Gebärmutter im Bauch. Selten kann dieses Gewebe tief in andere Organe wie den Darm oder die Vagina einwachsen. Oft wird dann eine Operation zur Entfernung des Gewebes notwendig.

Forscher der Uniklinik für Frauenheilkunde am Inselspital wollten nun wissen, ob eine Schwangerschaft und Geburt nach einer solchen Operation risikoreicher ist als die einer Frau ohne Endometriose. Sie untersuchten 6 Frauen nach erfolgreicher Operation und verglichen sie mit 186 gesunden Frauen.

Spontangeburten fast genauso häufig

Die Ergebnisse: Die Frauen mit Endometriose hatten einen leicht höheren Blutverlust bei der Geburt, aber sonst keine Tendenz zu vermehrten Komplikationen für Mutter und Kind. Spontangeburten waren fast so häufig wie in der Vergleichsgruppe. Aufgrund der Operation an Darm und Vagina wurde bisher angenommen, dass Vaginalgeburten problematisch seien, etwa häufiger zu Vaginalrissen führen oder zu Geburtsstillstand.
 

„Dies ist die erste Studie, die zeigt, dass Frauen nach größeren Endometriose-Operationen keine nennenswert höheren Risiken für die Geburt haben“, erklärt Studienleiter Konstantinos Nirgianakis.

Weiter ergab die Studie: Frauen mit Endometriose hatten eine leicht erhöhte Neigung zu kleineren Kindern (Geburtsgewicht unter dem Durchschnitt) und zu Bluthochdruck während der Schwangerschaft. Außerdem kam es etwas häufiger als gewöhnlich zu einer sogenannten «Plazenta previa», bei welcher der Mutterkuchen den Geburtskanal verschließt.

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