Musik ist eine universelle Sprache

Musik
Auch wenn Menschen aus verschiedenen Kulturen kommen, hat ihre Musik doch viele Gemeinsamkeiten.

Musik ist eine universelle Sprache, diese Erkenntnis wurde jetzt in zwei Artikeln des Fachmagazins „Science“ veröffentlicht. Forscherinnen und Forscher der Universität Harvard haben eine umfassende Analyse der Musik verschiedener Kulturen gemacht. Oberflächlich betrachtet ist die Musik unterschiedlich, schaut man aber auf die kleinen Merkmale, kann die Musik verschiedener Kulturen sehr ähnlich sein: Tanzlieder z.B. sind schnell und rhythmisch; Schlaflieder sind sanft und langsam.  Im Gegensatz zu Liebesliedern sollen die Lieder, die zur Heilung beitragen, eng beieinanderliegende Noten haben. Das ist weltweit so. In den Kulturen zeigen sich zudem Parallelen in der Verwendung von Tonarten: Der Aufbau einer kleinen Notenfolge und einer Basisnote wie im westlichen diatonischen Tonleiter. Diese Ergebnisse weisen darauf hin, dass es universelle Charakteristika für Musik gibt, die möglicherweise Gemeinsamkeiten aufweisen – eine fundamentale „menschliche Musikalität“.

Fixe Säulen

In einem Science-„Perspective“-Artikel der selben Ausgabe kommentieren Tecumseh Fich und Tudor Popescu von der Universität Wien die Schlussfolgerungen. Musikalität basiert auf einer kleinen Anzahl von fixen Säulen: fest eingeprägter Prädispositionen, die Menschen durch die uralte physiologische Infrastruktur unserer gemeinsamen Biologie mitbekommen haben.

Diese Ergebnisse lassen das Forschungsgebiet von Carl Stumpf Anfang des 20. Jahrhundert in Berlin wieder aufleben, das durch den Nationalsozialismus in den 1930er-Jahren beendet wurde. Mit dem Zusammenkommen der Menschheit steigt auch der Wunsch, Gemeinsamkeiten in allen Aspekten unserer Art und unserer Kultur zu verstehen.

 

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