Mit kühlem Kopf durch den Hochsommer

Diese Woche ist eine der heißesten seit Beginn der Aufzeichnungen. Gute Tipps zum Coolbleiben.

Die Rekordtemperaturen sorgen zwar nach dem Regensommer bei vielen für Freude - sind aber auch Auslöser gesundheitlicher Beschwerden. So kommen Sie am besten durch die Hitzewelle.

Regelmäßig Trinken Wer bei bereits großem Durst zu viel auf einmal trinkt, regt damit nur die Nierenfunktion an, die Flüssigkeit wird rasch wieder ausgeschieden, sagt Physiologe Univ.-Prof. Wolfgang Marktl. "Deshalb ist es wichtig, regelmäßig und rechtzeitig - noch bevor man Durst hat - zu trinken." Am besten sei natriumhältiges Mineralwasser bzw. eine Mischung mit Fruchtsaft: Damit gibt man dem Körper viele jener Stoffe zurück, die er beim Schwitzen verliert.

Ausreichend Trinken Bereits an einem kühlen Tag gibt der Körper rund einen Liter Flüssigkeit ab, sagt Marktl: Schweiß, Wasserdampf durch die Haut, Verdunstung über die Schleimhäute. Bei Anstrengung in der Hitze können es fünf bis sechs Liter, in Extremfällen (Marathon) acht bis neun Liter sein. "Als Faustregel gilt: Bei hohen Temperaturen mindestens zwei bis drei Liter täglich trinken."

Schlafen "Nicht ganz nackt und ohne Decke schlafen", rät Oberarzt Franz Schneider-Sonnweber. Der Internist im Herz-Jesu-Krankenhaus in Wien arbeitet auch im Schlaflabor. "Durch die Zugluft kann es sonst zu Verkühlungen kommen." Vor dem Schlafengehen lauwarm duschen. "Eiskaltes Duschen ist nicht zu empfehlen, da der Körper durch die Gegenregulation überhitzen kann." Um besser einschlafen zu können, kann ein nasses Tuch auf die Stirn gelegt oder unter die Achseln geklemmt werden. Auch eine "Wärmflasche" mit kaltem Wasser kann abkühlen: "Am besten ist es, den Thermophor zu den Füßen oder Händen zu legen", sagt Marktl. "Dort kann die Wärme aus dem Körper abgeleitet werden. Legt man ihn auf den Bauch sorgt der Kältereiz nur dafür, dass sich die Gefäße zusammenziehen. Denn der Körper will die Temperatur der inneren Organe immer konstant halten.

Kinder "Babys können mit einem feuchten Tuch gekühlt werden, das entweder direkt auf ihre Beine oder neben sie gelegt wird", sagt Herbert Kurz, Leiter der Kinderabteilung im Donauspital in Wien. Bei hohen Temperaturen kann man das T-Shirt eines größeren Kindes feucht (nicht nass!) machen und ihm anziehen. Kinder benötigen - im Verhältnis zu ihrem Körpergewicht - mehr Flüssigkeit als Erwachsene. "Da sie beim Spielen oft auf das Trinken vergessen, sollte man sie regelmäßig daran erinnern." Wirkt ein Kind matt, verwirrt oder klagt es über Schwindel, können das erste Anzeichen eines Flüssigkeitsmangels sein.

Sport Bei Temperaturen über 30 Grad und praller Sonne sind die sportlichen Ambitionen einzustellen. Das Problem: Bei Hitze erweitern sich die Blutgefäße, um Wärme von innen abführen zu können. Bei großer Anstrengung erweitern sich die Gefäße noch mehr - das begünstigt aber die Wärmeaufnahme von außen. Im schlimmsten Fall kann es zum Hitzestau und Kreislaufkollaps kommen. Personen mit empfindlichen Atemwegen sollten auch wegen der Ozonbelastung große Anstrengungen meiden.

Körpersignale Körper und Psyche etwas herunterfahren: Wenn möglich zu Mittag eine Siesta einlegen, alles etwas langsamer angehen. "Wichtig ist es, auf die Signale des Körpers zu hören - wenn der Mund trocken wird, ein Gefühl von Schlappheit einsetzt, Kopfschmerzen, Schwindel oder Krämpfe in den Armen oder Beinen auftreten, sollte man in den Schatten gehen, sich hinlegen und Wasser trinken", rät Rotkreuz-Chefarzt Wolfgang Schreiber.

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