Mit diesen Tricks macht der Christkindlmarkt nicht dick

Am Christkindlmarkt schlägt man kalorientechnisch leicht über Gebühr zu.
Kalorienfalle Christkindlmarkt: Eine Expertin zeigt schmackhafte Alternativen zu Zucker, Fett & Alkohol.

Ein Häferl heißer Punsch hier, frisch herausgebackene Erdäpfelpuffer und Käsekrainer im Hotdog dort – der Besuch am Christkindlmarkt kann kalorientechnisch zur Herausforderung werden.

"Punsch und Speckbrot sind für viele nur ein Snack", sagt Sabine Bisovsky. Warum das falsch ist und wie man genussvoll, aber ohne schlechtes Gewissen durch die Adventzeit kommt, erklärte die Ernährungswissenschaftlerin bei einem Besuch auf dem Wiener Weihnachtsmarkt am Spittelberg. Mit etwas Bewusstsein findet jeder etwas nach seinem Geschmack. Die wichtigste Regel: "Es kommt nur darauf an, wo man hingreift."

Käsekrainer oder Ofenerdäpfel?

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Gelegenheit, das auszuprobieren haben wir gleich. Bisovsky fällt die Wahl nicht schwer, als ihr Orti, ein waschechter Osttiroler, an seinem Stand Hotdog mit Käsekrainer, Speckbrot oder Ofenerdäpfel schmackhaft machen will. Neben uns bestellt ein Teenager-Mädchen zielsicher einen Hotdog, wir greifen zum heißen Erdapfel. "Ein großer hat nur 200 Kalorien, die wahre Kalorienmenge kommt erst mit der Sauce." Sie fragt nach deren Zubereitung und entschließt sich, statt Schinkensauce mit Creme fraîche für Knoblauchsauce auf Milchbasis. Sie wird mit Stärke statt Mehl zubereitet. Auch am Christkindlmarkt werde mittlerweile nach Gluten und Allergenen gefragt, betont Orti.
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Beim Maronibrater ein paar Standln weiter kommt die Expertin ins Schwärmen. "Maroni sind die Top-Empfehlung für den Weihnachtsmarkt, aus ernährungswissenschaftlicher Sicht das Nonplusultra." Mit nur zwei Prozent sind die Edelkastanien fast fettfrei, aber reich an Ballaststoffen. "Dadurch sättigen sie sehr gut, acht Stück haben aber trotzdem nur 110 Kilokalorien."

Ein Häferl Punsch hat es in sich

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Das ist schon mal eine Unterlage für Punsch, den wir uns genehmigen. Wir verkosten einen würzigen Glühwein und einen fruchtigen Orangen-Rum-Punsch, die beide erfreulicherweise nicht allzu süß sind. Die Standlerin beteuert, dass ihr Punsch nicht aus Konzentrat hergestellt wird. "Schön, dass es mittlerweile Alternativen gibt, die nicht so picksüß sind wie noch vor einigen Jahren."

Eine Kalorienbombe bleibt so ein Häferl trotzdem. Bisovsky: "Die Kalorien kommen von Zucker und Alkohol, das wird gern vergessen." Ihre Empfehlung: "Nach Möglichkeit mit Tee oder Kinderpunsch strecken. Oder statt dem zweiten Häferl ein Mineralwasser trinken." Sogar ein Seidl Bier, das immer öfter bei Punschständen zu finden ist, geht für die Expertin als Punschersatz durch. "Das ist gar keine schlechte Alternative. Es hat wohl weniger Kalorien als ein Punsch."

Süßes Finale

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Für den süßen Abschluss stechen uns Äpfel mit knallrotem Zuckerguss ins Auge. Ein kleiner Bub zeigt gerade mit leuchtenden Augen darauf, die Standlerin lächelt und sagt: "Vitamine und Naschen, das denken die meisten dabei." Bisovsky winkt ab. Wenn schon Apfel, dann lieber ein echter Bratapfel: "Die Nüsse in der Fülle enthalten wertvolle Fettsäuren." Apropos Süßes: Bei der Weihnachtsbäckerei rät sie zum Lebkuchen statt Mürbteig. "Dieses Weihnachtsgebäck enthält normalerweise nämlich gar kein Fett."

Trotz aller Empfehlungen müsse man dennoch nicht zu streng zu sich selbst sein. "Man soll die Adventschmankerln auch genießen. Die Zusatzkilos wachsen ohnehin nicht in den letzten zwei Wochen des Jahres auf Hüfte und Rippen, sondern in den 50 Wochen davor."

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