Wetter: Warum heute der Sommer beginnt
Sie wollen so richtig erleben, was Sommerbeginn heißt? Dann buchen Sie einen Trip auf die Hawaii-Insel Kaua’i oder ans Rote Meer. Dort gibt es den perfekten Anschauungsunterricht. Warum, weiß der Klimatologe Alexander Orlik von der ZAMG (Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik): "Diese Orte liegen am nördlichen Wendekreis. Zum astronomischen Sommerbeginn – heuer am 21. Juni – scheint dort die Sonne senkrecht auf die Erde und man wirft beim Stehen keinen Schatten."
Das Problem: Der astronomische Sommer variiert, weil Drehung und Bahn der Erde variieren. Sommerstatistiken zu führen, wäre extrem aufwendig – also wurde der meteorologische Sommer eingeführt, der vom 1. Juni bis 31. August dauert.
Wie eine Herdplatte
Rund um den astronomischen bzw. kalendarischen Sommerbeginn treffen die Sonnenstrahlen am steilsten auf die Nordhalbkugel, es wird heiß. Dass es in den darauffolgenden Wochen noch wärmer wird, liegt daran, dass sich Europa erst allmählich aufheizt. Orlik vergleicht das mit einer Herdplatte: "Die wird auch erst langsam heiß, wenn man sie aufdreht." Neben den Meteorologen kennen übrigens auch die Bauern verschiedene Sommer: Blüht der Schwarze Holunder, beginnt der Frühsommer, die Linde leitet den Hochsommer ein, wenn die Frühäpfel reifen, ist Spätsommer - phänologischer Sommerbeginn nennen das die Experten.
Hitzerekorde
Logischerweise gilt: Je höher desto kühler: 1 C hat es im Sommerschnitt am Hinteren Brunnenkogel (Pitztaler Gletscher) – so kalt wie nirgends in Österreich. Am meisten schwitzt man in der Wiener Innenstadt(Schnitt 21,2C). Sommergarantie gibt es nur im Süden Europas. In Österreich hat man im Osten die größten Chancen auf trockene Ferien: In der Region vom Weinviertel über das Burgenland bis in die südliche Steiermark regnet es am seltensten. Und es ist dort auch am heißesten: Den österreichischen Hitzerekord hält Bad Deutsch-Altenburg (NÖ) mit 40,5 C, gefolgt von Neusiedl/See (B) mit 40,3 C. Gemessen wurde das am 8. August 2013.
Dass die Sommer immer heißer werden, ist also nicht nur ein Gefühl, sondern wird von der Wissenschaft bestätigt: "Der Trend wird sich in den nächsten Jahren fortsetzen", sagt Klimatologe Orlik. Für die nächsten Tage prognostiziert die ZAMG Temperaturen um die 30 C. Ab Mitte der Woche wird es gewittrig und etwas kühler mit maximal 28 C.
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