Wirkt Hyposensibilisierung gegen Heuschnupfen?

Wirkt Hyposensibilisierung gegen Heuschnupfen?
Das Immunsystem soll lernen, Allergien auslösende Stoffe zu tolerieren.

Wenn das erste Grün sprießt, regen sich bei vielen Frühlingsgefühle. Bei Menschen mit Pollenallergie hält sich die Freude jedoch in Grenzen. Sie verbinden diese Zeit mit Niesorgien und juckenden, geschwollenen Augen. Rund jeder sechste Österreicher reagiert auf Blüten-, Baum oder Gräserpollen allergisch. Diese verursachen eine übertriebene Abwehrreaktion des Körpers. Allergie-Medikamente wie Antihistaminika oder Cortison helfen, die Pollenzeit einigermaßen zu überstehen. Zudem sollten Betroffene versuchen, den Pollen so gut wie möglich aus dem Weg zu gehen.

Spritzenkur soll Körper gegenüber Allergen toleranter machen

Wenn das alles nichts nützt, empfehlen Ärzte eine Hyposensibilisierung in Form einer Spritzenkur. Die Public-Health-Experten des Info-Service-Portals "medizin transparent" an der Donau-Universität Krems haben die Faktenlage geprüft. Dabei werden den Betroffenen immer wieder kleine Mengen des Allergens gespritzt, das Immunsystem lernt, die Allergie auslösenden Stoffe besser zu tolerieren.

Die Ergebnisse der bisher veröffentlichten Studien zeigen, dass eine Hyposensibilisierung bei Allergien gegen bestimmte Baum-, Gras- oder Ragweed-Pollen helfen kann. Die Beschwerden werden geringer, und viele Betroffene können danach auch ihre Allergiemedikamente reduzieren.

Unterschiedliche Ergebnisse der verschiedenen Produkte

Allerdings erzielt nicht jedes Produkt den gleichen Erfolg. Über welchen Zeitraum sich Betroffene einer Spritzenkur unterziehen sollten, ist ebenso unklar wie die Frage, wie lange die Wirkung anhält.

Mangels besseren Wissens wird die Spritzenkur in der Praxis drei bis fünf Jahre lang durchgeführt. In dieser Zeit müssen sich Betroffene zunächst einmal pro Woche und nach einiger Zeit alle vier bis acht Wochen die Allergie-Spritze verabreichen lassen.

Praktischer ist die sublinguale Immuntherapie – eine Hyposensibilisierung ohne Nadel. Bei dieser Therapieform legen sich die Heuschnupfen-Geplagten die allergieauslösende Substanz in Tabletten- oder Tropfenform unter die Zunge. Ob diese Form der Hyposensibilisierung genauso gut wirkt wie die Spritze, muss allerdings noch besser erforscht werden.

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