Macht jodiertes Salz krank?

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Jodmangel war vor allem früher ein Gesundheitsproblem, aber zu viel davon könnte für den Körper auch schädlich sein.

Jodiertes Speisesalz findet sich in jeder Küche, kaum eine Speise kommt ohne Salz aus. Doch warum ist Salz eigentlich mit Jod versetzt? Die Public-Health-Experten des Info-Service-Portals "medizin transparent" an der Donau-Universität Krems haben die Faktenlage geprüft.

Früher war Jodmangel ein verbreitetes Gesundheitsproblem. Das sichtbarste Anzeichen war der Kropf – eine deutliche Verdickung der Kehle als Folge einer vergrößerten Schilddrüse.

Nun mehrt sich der Verdacht, dass zu viel Jod das Auftreten anderer Schilddrüsenerkrankungen erhöhen könnte. Die Rede ist von chronischen Entzündungen der Schilddrüse, bei der das Immunsystem irrtümlicherweise das eigene Schilddrüsengewebe angreift.

Hashimoto-Symptome

Die sogenannte Hashimoto-Krankheit ist die Hauptursache für eine schleichend fortschreitende Schilddrüsen-Unterfunktion. Die Symptome reichen von Müdigkeit, Verstopfung, Muskelschmerzen, Gewichtszunahme bis zu geistiger Verlangsamung – auch eine Depression ist möglich. Bis zu ein Zehntel der Bevölkerung ist davon betroffen, Frauen deutlich häufiger als Männer.

Einzelne Studien legen nahe, dass die Hashimoto-Erkrankung etwas wahrscheinlicher bei Personen mit besonders hohem Jodkonsum auftritt. Das bedeutet aber noch nicht zwingend, dass große Jodmengen tatsächlich die Krankheit auslösen können. Für die Entstehung der Krankheit spielen wahrscheinlich auch andere Faktoren wie Vererbung, Stresssituationen oder Umwelteinflüsse eine Rolle.

Empfehlungen

In Österreich nimmt die Bevölkerung allerdings tendenziell noch immer zu wenig als zu viel Jod auf. Der Körper ist darauf angewiesen, dass wir mit der Nahrung ausreichende Mengen an Jod zu uns nehmen. Ohne Jod funktioniert unsere Schilddrüse nicht. Diese steuert über ihre Schilddrüsenhormone viele Stoffwechselvorgänge in unserem Körper.

Wenn die Schilddrüse nicht richtig arbeiten kann, sind Symptome einer Schilddrüsen-Unterfunktion die Folge. Gerade in der Schwangerschaft und in der Kindheit ist eine ausreichende Jodversorgung wichtig, da sonst die Entwicklung des Gehirns beeinträchtigt ist. Die Folgen reichen bis zur schweren geistigen Behinderung.

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