Radiologen beklagen neuerlich schwache Beteiligung am Mammografie-Programm

Beim Screening begutachten zwei Radiologen unabhängig voneinander die Befunde.
Kritik am neuen Einladungs-Programm für 45- bis 69-Jährige reißt nicht ab.

Kritik.Das mit Anfang des Jahres gestartete neue Mammografie-Vorsorgeprogramm wird laut Daten der Radiologen weiterhin nur in geringem Ausmaß in Anspruch genommen. „Nur 10,1 Prozent der Einladungen haben bisher wirklich dazu geführt, dass Frauen zu der Untersuchung gegangen sind“, sagt der Bundesfachgruppenobmann der Radiologen, Franz Frühwald.

Einladungen

Mit dem Programm erhalten alle Frauen zwischen 45 und 69 Jahren alle zwei Jahre eine persönliche briefliche Einladung zur Mammografie. Frauen zwischen 40 und 44 sowie 70 bis 74 Jahren müssen, falls sie teilnehmen wollen, eine Einladung anfordern. „Wir haben im Vergleich zu 2011 einen Rückgang bei den Mammografien um rund 35 Prozent. Wir sollten 70 Prozent der Frauen erreichen, erreichen mit den schriftlichen Einladungen aber nur etwa zehn Prozent“, so Frühwald.
Zu 80 Prozent kommen die Frauen laut Radiologen derzeit auf direkte Zuweisung durch ihre Ärzte zur Mammografie, nur zu 20 Prozent aufgrund der Einladungen. Der Anteil Letzterer steige zwar langsam, doch mit Ende Juni ende die Übergangsfrist, in der noch Vorsorge-Zuweisungen möglich seien. „Nur 0,3 bis 0,4 Prozent der Frauen kommen durch die Einladungen erstmals zur Mammografie. Es kommen eher die, die sowieso schon immer zu der Untersuchung gegangen sind.“
Der SPÖ-Parlamentsklub bezeichnet die Kritik der Ärzte als „nicht nachvollziehbar“: Das Brustkrebs-Früherkennungsprogramm werde immer besser angenommen. Wie jedes Programm brauche auch dieses eine gewisse Anlaufzeit, bevor seriöse Aussagen getroffen werden können. Ein unbestrittenes Qualitätsmerkmal des Programms sei es, dass jedes Bruströntgen von zwei RadiologInnen unabhängig voneinander begutachtet werde.

Kommentare