Kinderlähmung: Unheilbar, aber weitgehend verbannt

Die Zahl der Infektionen ist seit 1988 um mehr als 99 Prozent zurückgegangen.

Kinderlähmung (Polio) ist eine hoch ansteckende Krankheit. Sie trifft nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor allem Kinder unter fünf Jahren. Eine von 200 Infektionen mit dem Poliovirus führt zu dauerhaften Lähmungen. Etwa fünf bis zehn Prozent der Gelähmten sterben, weil ihre Atemmuskeln unbeweglich werden. Der unheilbaren Krankheit kann mit Impfungen vorgebeugt werden.

1988 startete die WHO ein globales Programm zur Ausrottung der Kinderlähmung. Die Zahl der Infektionen ist seither um weit mehr als 99 Prozent zurückgegangen - von geschätzt 350.000 im Jahr 1988 auf 406 im Jahr 2013. In diesem Jahr trat die Krankheit nur noch in drei Ländern gehäuft auf: Afghanistan, Nigeria und Pakistan. 1988 waren noch 125 Länder betroffen.

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Researcher Hoang Anh Duc passages Vero's cell insi
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AFGHANISTAN DISEASES POLIO
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A cholera patient washes his hands at a cholera tr
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Illustration - Impfung
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Polio workers give polio vaccine drops to a child
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Impfung Bildnummer: 18563100…
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YEMEN POLIO VACCINATION
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An Israeli child receives a polio vaccine as part
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Microsoft technology advisor Bill Gates speaks in
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Microsoft technology advisor Bill Gates delivers a

Österreich

Registriert wurden zwischenzeitlich jedoch etwa 40 Polio-Fälle in Syrien, wo aufgrund des Bürgerkriegs die Impfquoten stark gesunken waren. Ein Impfprogramm von WHO und Unicef bei mehr als 22 Millionen Kindern konnte die Viruszirkulation bis April 2014 jedoch wieder eindämmen. In Deutschland wurden aus Syrien geflohene Kinder seit November 2013 deshalb vorsichtshalber auf Polio getestet - in fast 600 Stuhlproben wurde jedoch kein Poliovirus nachgewiesen und die Beobachtung daraufhin im April wegen des sehr geringen Einschleppungsrisikos wieder eingestellt. Der letzte Polio-Fall in Österreich ist 1980 registriert worden. Dieser Fall war jedoch eingeschleppt worden.

Zum Welt-Polio-Tag weisen Organisationen darauf hin, dass die Zahl der Polio-Infektionen wieder zunehmen könnte. Er fällt auf den 28. Oktober, dem Geburtstag des US-Mediziners Jonas Salk (1914-1995). Er hatte den ersten Impfstoff gegen Polio entwickelt. Gegen das Virus gibt es zwei gängige Impfstoffe. In Österreich wird mittlerweile - genauso wie in vielen entwickelten Ländern - nur die Vakzine zum Injizieren ("Salk") verwendet. Sie enthält Viren, die inaktiviert wurden, also nicht mehr funktionsfähig sind. Weltweit weitaus verbreiteter ist die Schluckimpfung "Sabin", die abgeschwächte, aber noch funktionsfähige Erreger enthält. Die Frage, welcher Impfstoff effektiver gegen Polio ist, führt seit Langem zu Kontroversen unter Wissenschaftern.

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