Kinder haben das Recht auf den Namen ihres Samenspenders

Zum einen liegt dies an einer sinkenden Qualität und sinkenden Fruchtbarkeit der Samenzellen, sagt der Fortpflanzungsmediziner Univ.-Prof. Heinz Strohmer vom Kinderwunschzentrum Goldenes Kreuz. Umweltschadstoffe (z.B. Weichmacher im Plastik) werden dafür ebenso verantwortlich gemacht wie Lebensstilfaktoren (Rauchen, Übergewicht, exzessive Sportausübung, wenig Schlaf, etc.)
Wer in Deutschland per Samenspende gezeugt wurde, darf schon als Kind erfahren, wer sein biologischer Vater ist.

Kinder haben grundsätzlich ein Recht darauf, frühzeitig den Namen ihres biologischen Vaters zu erfahren. „Ein bestimmtes Mindestalter des Kindes ist dafür nicht erforderlich“, entschied der Bundesgerichtshof (BGH) am Mittwoch in Karlsruhe. Wenn Eltern diesen Anspruch als gesetzliche Vertreter geltend machen, setze dies voraus, dass sie die Auskunft für die Information des Kindes verlangen. Auch müssten die Interessen des Kindes schwerer wiegen als die des Samenspenders.

Im vorliegenden Fall hatten zwei Schwestern aus der Nähe von Hannover Auskunft von einer Reproduktionsklinik verlangt. Das Landgericht Hannover lehnte den Anspruch ab, weil es die heute 12 und 17 Jahre alten Mädchen für zu jung hielt. Der BGH hob die Entscheidung nun auf und verwies den Fall mit dem deutlichen Fingerzeig dorthin zurück.

Nach einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts von 1989 hat jeder das Recht auf Kenntnis seiner Herkunft. Strittig war, ob das auch schon für Kinder gilt. Schätzungen zufolge gibt es in Deutschland etwa 100.000 mit Samenspende gezeugte Kinder.

Im neuen österreichischen Fortpflanzungsmedizingesetz haben Kinder ab 14 Jahren ein Recht darauf zu erfahren, wer ihr Samenspender ist.

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