Forscher: Menschen geben die Herrschaft über die Zeit nicht mehr her

Was tun mit der freiwerdenden Zeit?
Pandemie und Lockdown haben unser Zeitsystem zerstört. Karlheinz Geißler ist überzeugt, dass diese Entwicklung nachhaltig ist und wagt einen Blick in die Zukunft.

Karlheinz Geißler bringt Sätze zu Papier wie: „Wer Angst vor der Zeit hat, organisiert sie.“ Oder: „Wie früher hat jeder Tag 24 Stunden, 1.440 Minuten, 86.400 Sekunden. In dieser Zeit kann man viel machen, vieles aber auch sein lassen.“ Oder: „Pünktlichkeit ist für mich ein Stück Zwang, Unpünktlichkeit ein Stück Freiheit. Denn wer Pünktlichkeit verlangt, will nicht nur Zeit organisieren, sondern auch Macht ausüben.“

Kein Wunder, dass die Pandemie für den deutschen Zeitforscher ein spannender Feldversuch war. „Ich habe beobachtet, wie die Menschen mit dem Zusammenbruch des gewohnten Zeitsystems zurechtgekommen sind“, sagt er. Jetzt, da die Pandemie dem Ende zustrebt, ist er gespannt, was das für die Zukunft heißt.

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