Jede zweite Baby-Meeresschildkröte hat Plastik im Magen

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Bis zu 100 Plastikteile fanden Forscher in toten Babyschildkröten. Vor allem die Jungtiere sind betroffen.

Junge Meeresschildkröten tragen einer Studie zufolge häufiger Plastik in sich als ältere - und laufen somit größere Gefahr, dadurch zu sterben. Zu diesem Ergebnis kommen australische Forscher, die unter anderem knapp 250 tote Meeresschildkröten untersuchten.

Wie die Autoren im Fachblatt "Scientific Reports" schreiben, hatte mehr als jedes zweite kleinere Jungtier Plastikteile im Magen-Darm-Trakt, bei den größeren Jungtieren knapp jedes vierte. Bei jugendlichen und ausgewachsenen Schildkröten war es grob jedes sechste Tier. Kein Plastik fanden die Wissenschafter lediglich in Schlüpflingen.

Lerneffekt bei älteren

Die Forscher erklären ihr Resultat unter anderem damit, dass jüngere Tiere tendenziell eher dort fressen, wo sich auch mehr Plastik im Meer befinde: in küstennahen Gebieten und nahe an der Wasseroberfläche. Der Meeresbiologe Philipp vom WWF hält das für plausibel. "Junge Tiere treten viel mehr mit Plastik in Kontakt als adulte Tiere." Er vermutet auch einen Lerneffekt bei älteren Schildkröten: Sie wüssten eher, was sie fressen dürften.

Die Zahl und Masse der in den Tieren gefundenen Plastikgegenstände variierte stark - von einem bis zu hunderten Teilen, die teils mehrere Gramm schwer waren. Rein rechnerisch bestehe ein 50-prozentiges Risiko zu sterben, wenn ein Tier 14 Plastikteile in sich trage. Laut Kanstinger bringt diese Erkenntnis "Licht ins Dunkel": Dass Plastik ein Problem darstelle, sei den meisten Experten bewusst. Jetzt wisse man aber, wie stark das Sterblichkeitsrisiko mit der Anzahl der verschluckten Plastikteile steige.

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