Warum Gesichter in Kürbisse geschnitzt werden
Heidi Klum war natürlich schon längst da, ebenso wie Modelkollegin Alessandra Ambrosio oder Schauspielerin Jessica Alba: Seit Tagen herrscht ein ständiges Kommen und Gehen und damit eine hohe Promi-Dichte auf den Feldern von „Mr. Bones Pumpkin Patch“ in West Hollywood. Für die Stars aus Film- und Modelbranche ist die Suche nach dem perfekten Halloween-Accessoire ein Pflichttermin. Auch weil genügend Paparazzi zugegen sind.
Ob die hübschen Damen die großen, runden Kürbisse mit ihren Kindern aushöhlen, ihnen Gesichter schnitzen und so ihre persönliche Jack-O’Lantern-Collection– so der US-Name für die obligate Halloween-Kürbis-Laterne – gestalten, sei dahingestellt.
Ursprung in Irland
Einer Legende zufolge ist jedenfalls ein irischer Dorfschmied namens Jack O’Lantern der Namensgeber dieses Brauchs. So geizig soll er gewesen sein, dass er nicht einmal in der Hölle aufgenommen wurde. Er wurde verdammt, nur mit eine Laterne, einem Stück glühender Kohle und einer ausgehöhlten Zuckerrübe herumzuziehen. Irische Auswanderer brachten die Legende später in die USA, die Rübe wurde durch den ausgehöhlten Kürbis ersetzt.
Weniger hingegen, warum das alles gerade jetzt stattfindet. Im Herbst werden die Kürbisse geerntet. Die – botanisch gesehen – größte Beere der Welt kann durchaus einiges auf die Waage bringen. Wenn man alles richtig macht. Etwa, die Pflanze während des Wachsens immer wieder zurückzuschneiden und alle anderen Früchte zu entfernen. Dann geht sämtliche Kraft während des 100-tägigen Wachstums in diesen einen Kürbis.
Weltrekord
Daraus entstand sogar eine alljährliche Europa-Meisterschaft. Heuer entschied sie der belgische Züchter Matthias Willemijns mit seinem knapp 1,2 Tonnen schweren Exemplar für sich. Er ist nun offizieller Weltrekordhalter und übertraf den bisherigen Höchstwert gleich um 150 Kilogramm. Der größte österreichische Kürbis mutet da mit 621,7 Kilogramm richtig zierlich an. Sei’s drum. Züchter Franz Mathias aus dem Bezirk Mistelbach darf sich schon zum fünften Mal "Riesenkürbis-Staatsmeister" nennen.
Kürbisse für Tiergarten-Tiere
Den Tieren im Tiergarten Schönbrunn dürfte das ziemlich egal sein. Für einige gibt es heute gefüllte Kürbisse. Für die Riesenschildkröte Menschik wird er mit süßen Bananen gefüllt. Die Arktischen Wölfe Dag und Ide spielen damit lieber herum. "Fressen wollen sie die Kürbisse auf gar keinen Fall, Gemüse steht nicht auf ihrem Speiseplan", sagt Zoo-Direktorin Dagmar Schratter. "Das Huhn, das die Pfleger darin versteckt haben, aber schon."
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