Guter Versuch: Uni führt Diplomprüfung per Videokonferenz durch

Guter Versuch: Uni führt Diplomprüfung per Videokonferenz durch
Technische Universität setzt auf digitale Kommunikation, damit Studenten ihren Abschluss bekommen können.

Diplomprüfung per Videokonferenz - an der Technischen Universität (TU) Wien setzt man derzeit auf technische Hilfsmittel, um den Prüfungsbetrieb zumindest eingeschränkt aufrechtzuerhalten. "Echte" Prüfungsatmosphäre lasse sich damit aber nicht wiedergeben, so der Studiendekan für Raumplanung und Raumordnung, Thomas Dillinger, zur APA.

Dillinger prüfte am Dienstagvormittag selbst per Videokonferenz. Bei einer Diplomprüfung im Rahmen des Abschlusses eines Master-Studiums waren neben ihm und der Kandidatin noch zwei weitere Lehrende aus verwandten Fachbereichen virtuell anwesend, die ebenfalls Fragen stellten. Für die Abhaltung in diesem Format mussten im Vorfeld alle Beteiligten zustimmen.

Fazit: "Eine Videoprüfung kann nicht die Prüfungsatmosphäre wiedergeben, auch wenn man Bild und Ton hat", meinte Dillinger. "Es fehlt der persönliche Kontakt zur Kandidatin, es ist alles distanzierter. Man sieht nicht, wie nervös der Studierende ist, umgekehrt tut sich dieser von der Gestik und Mimik her schwer. Es ersetzt keine Face-to-Face-Situation, man sieht Dinge wie ein Stirnrunzeln nicht."

Positive Facetten am Videoformat ortete Dillinger nicht: "Ich habe keinen Vorteil erkennen können." Sobald sich die Lage wieder beruhigt habe, werde man wieder zur normalen Prüfungsform zurückkehren - wobei aufgrund der hohen Studentenzahlen an der TU die meisten Prüfungen ohnehin schriftlich bzw. im Multiple-Choice-Format ablaufen. Ganz generell sei im Bereich Raumplanung und vor allem Architektur Distance Learning nur sehr eingeschränkt durchführbar.

Neben den direkten Prüfungsteilnehmern war zusätzlich noch ein Kollege für den technischen Support zuständig, schilderte Dillinger. "Es gibt auch ein technisches Prüfungsprotokoll, weil gewährleistet sein muss, dass immer alle online bzw. Bild und Ton immer vorhanden sind. Die Prüfer müssen die Antworten verstehen, der Prüfling die Fragen."

Ausgegangen ist Dillingers Prüfung übrigens im wahrsten Sinne "Gut": Die Prüfer einigten sich auf einen Zweier.

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