Gut geappt statt schlecht gegoogelt

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Apps können einem den Alltag mit Krankheiten, aber auch die Prävention davor vereinfachen - etwa die erste deutschsprachige App für Krebspatienten.

Die Diagnose Krebs stellt für Patienten nicht nur einen großen Schock dar – im Laufe der Behandlung tauchen unzählige Fragen im Kopf der Betroffenen auf. Wie gehe ich mit meinen Nebenwirkungen um? Was muss ich vor einer Operation beachten? Was sind meine Rechte als Patient? Nicht immer ist sofort ein Arzt zur Stelle, der alles beantworten kann. Die neue krebsHILFE-App soll Betroffenen und Angehörigen nun Hilfe bieten, statt dass sie sich im Internet wahllos durch oft unseriöse Berichte klicken.

Die Österreichische Krebshilfe, die Initiative Leben mit Krebs und das Comprehensive Care Center der MedUni Wien haben am Dienstag die erste deutschsprachige App für Krebshilfe vorgestellt. Krebshilfe-Präsident Univ.-Prof. Paul Sevelda ist von dem Informationsbedarf überzeugt: „Wir sehen in unseren Beratungsstellen deutlich, dass Patienten und Angehörige nach zusätzlichen Informationen suchen. Bestenfalls wenden sich die Menschen an den behandelnden Arzt oder die Krebshilfe, schlechtestenfalls googeln sie im Internet und können dabei leider auch auf ungesicherten und gefährlichen Seiten landen, wo Geschäftemacherei durch das Wecken falscher Hoffnungen im Vordergrund stehen.“

Hilfestellungen

Im Info-Teil der App wird über die verschiedenen Krebsformen, Therapiemöglichkeiten und Nachsorge berichtet. In der Anfangsphase konzentriert sich dieser Teil auf Brust-, Prostata- und Darmkrebs. Bis Jahresende soll die App um neun weitere Krebsarten ausgeweitet werden. Ein Schwerpunkt der App sind Hilfestellungen für das Leben mit Krebs. So gibt es zahlreiche Informationen zum Umgang mit Nebenwirkungen wie Müdigkeit, Übelkeit und Schmerzen, zur Ernährung, aber auch zu den Themen Patientenrechte oder Krebs und Beruf.

Hilfreich sollen vor allem die Tipps für die verschiedenen Situationen während der Erkrankung sein – etwa was vor einer Operation oder während der Therapie beachtet werden sollte. Zudem bietet die App die Möglichkeit, in einem Tagebuch eigene Notizen zum Krankheitsverlauf oder zum Abspeichern wichtiger Tipps und Fragen für den nächsten Arztbesuch aufzuschreiben.

Der Initiator der App, Univ.-Prof. Christoph Zielinski betont, dass die App das Arztgespräch ergänzen, aber auf keinen Fall ersetzen soll. „Der Patient hat Anspruch und das Recht auf Information. Hier kann er auf Informationen setzen, die ihm nicht den Kopf verdrehen oder ihn noch mehr verwirren.“

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