Wer ständig beatmet wird, müsste nicht im Spital bleiben

Wer ständig beatmet wird, müsste nicht im Spital bleiben
Beschwerden: Patienten, die auch zu Hause betreut werden könnten, werden oft auf Intensivstationen weggesperrt.

In Österreich leben 550 Menschen, die mit einem speziellen Zugang (Tracheostoma) über die Luftröhre permanent beatmet werden müssen, sie brauchen dafür rund um die Uhr Betreuung von speziell geschulten Intensiv-Pflegekräften.

Die Frage lautet: Ist es sinnvoller, diese Patienten in einem Intensivpflegebett im Spital zu betreuen, das Kosten von bis zu 140.000 Euro pro Monat verursacht? Oder wäre es nicht humaner und auch weniger kostenintensiv, sie in ihren eigenen vier Wänden, in ihrer vertrauten Umgebung zu betreuen? Die Kosten dafür: rund 30.000 Euro pro Monat.

Sigrid Pilz von der Wiener Pflege-, Patientinnen- und Patientenanwaltschaft hat dazu eine dezidierte Meinung: „Wenn es medizinisch vertretbar ist, wenn es die Betreuungssituation zu Hause zulässt und wenn auch die Finanzierung geklärt ist, ist es natürlich zu Hause viel besser.“

Das Problem: Es gibt nur wenige professionelle Pflegedienste in Österreich, die einwandfreie Betreuung zu Hause bieten können. Außerdem wird die nicht unwesentliche Frage, wer die Kosten übernehmen soll, in Österreich wie eine heiße Kartoffel von einer Förderstelle an die nächste weitergereicht.

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